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Brandenburg: Finanzspritze für die Kultur

Reiche präsentiert Investitionsprogramm mit einem Volumen von 160 Millionen MarkVON THORSTEN METZNER POTSDAM.Bis zur Jahrtausendwende werden im Land Brandenburg rund 160 Millionen Mark in Theater, Museen und Kulturhäuser investiert.

Reiche präsentiert Investitionsprogramm mit einem Volumen von 160 Millionen MarkVON THORSTEN METZNER POTSDAM.Bis zur Jahrtausendwende werden im Land Brandenburg rund 160 Millionen Mark in Theater, Museen und Kulturhäuser investiert."Dieses Kultur-Investitions-Programm wird die kulturelle und touristische Infrastruktur der Mark entscheidend verbessern", sagte Kulturminister Steffen Reiche am Mittwoch in Potsdam.Die Landeshauptstadt geht allerdings auch bei diesem Prioritäten-Programm leer aus.Im Gegensatz zu Brandenburg/Havel und Frankfurt (Oder) bleibt die Finanzierung des neuen Hans-Otto-Theaters ungeklärt. "Potsdam ist kein Ort der dezentralen Konzentration", meinte Reiche zur Begründung.Um jedoch auch hier den Theaterneubau zu sichern, wolle er im Kabinett Stolpe und im Landtag wieder höhere Hauptstadt-Zuschüsse herausholen.Außerdem könne Potsdam laut Erhebungen des Innenministeriums mit steigenden Steuereinnahmen von mehr als 20 Millionen Mark rechnen.Allerdings müsse auch die Stadt ihren Part beitragen: "Es kann nicht sein", sagte Reiche, "daß Hauptstadt-Mittel statt fürs Theater für alle möglichen anderen spannenden Dinge dieser Erde verwendet werden." Reiche bezeichnete das märkische Kultur-Investitions-Programm (KIP) als "Durchbruch" und ein "Musterbeispiel" dafür, wie bei knappen Kassen sinnvoll gewirtschaftet werden könne.Mit einem Landesanteil von 40 Millionen Mark werde immerhin das vierfache Investitionsvolumen bewegt, sagte der Minister. Möglich geworden ist dies nur, weil nach anfänglich zähem Widerstand die Europäische Union immerhin 78,5 Millionen Mark aus dem EFRE-Fonds (zur Verbesserung der regionalen Infrastruktur) erstmals auch für Kulturprojekte freigegeben hat.Die ausgewählten Kommunen steuern 40 Millionen Mark bei.Reiche verglich das Programm mit einem "dichtgewebten Teppich", da sich die elf Projekte - nach dem Leitbild der dezentralen Konzentration - über das ganze Land verteilen.Die Palette reicht vom Turmmuseum in Beeskow bis zum Schloß Oranienburg.Die "größten Brocken" (Reiche) sind die multifunktionalen Theater- und Kongreßzentren, die in der Stadt Brandenburg (für 26 Millionen Mark) fertiggestellt und in Frankfurt (Oder) (dort für 60 Millionen Mark) errichtet werden.In der Prignitzstadt Wittenberge wird das denkmalgeschützte DDR-Kulturhaus zu einem Kultur- und Veranstaltungszentrum umgebaut, in Eisenhüttenstadt das DDR-Alltags-Museum saniert. "Ohne das Geld", sagte der Prenzlauer Bürgermeister Jürgen Hoppe, "würde unser Dominikanerkloster weiter verfallen." Im Rüdersdorfer Museumspark, der an jahrhundertealten Kalksteinabbau erinnert, können nach Auskunft von Amtsdirektorin Rita Nachtigall nun wichtige Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten bezahlt werden.Immerhin "ist Berlin quasi das Negativabbild des Rüdersdorfer Kalkabbaus", so Nachtigall.Allerdings seien die gesicherten Investitionen das eine, die Finanzierung des laufenden Betriebes von Kultureinrichtungen das andere, merkte Brandenburgs Oberbürgermeister Helmut Schliesing an.Er kritisierte, daß das Land diese Zuschüsse weiter herunterfährt.Er vermisse von der Landesregierung eine tragfähige Gesamtplanung für die Theater im Land, kritisierte Schliesing.Brandenburg/Havel sei von Kürzungen überproportional betroffen.

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