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Brandenburg: Gesamtkonzept für die Entwicklung bis zum Jahr 2010

Entwurf des Potsdamer Flächennutzungsplanes liegt jetzt vor VON THORSTEN METZNER Potsdam.Potsdams Stadtväter haben nach sechsjährigen Vorarbeiten den Entwurf des Flächennutzungsplanes (FNP) vorgelegt.

Entwurf des Potsdamer Flächennutzungsplanes liegt jetzt vor VON THORSTEN METZNER

Potsdam.Potsdams Stadtväter haben nach sechsjährigen Vorarbeiten den Entwurf des Flächennutzungsplanes (FNP) vorgelegt.Bis Mitte Februar können die Bürger Einwände vorbringen.Es sei das Gesamtkonzept für die Entwicklung Potsdams bis zum Jahr 2010, sagte gestern der Leiter des Stadtplanungsamtes, Andreas Goetzmann."Der FNP zeigt auch, daß der UNESCO-Vorwurf nicht zutrifft, Sanssouci werde von der Stadt in den Würgegriff genommen." Der Flächennutzungsplan soll Ende 1997 beschlossen werden.Vom 15.Januar bis 27.Februar liegt er im Rathaus aus.Es ist die letzte Gelegenheit für die Bevölkerung, das wichtigste Planungswerk Potsdams zu beeinflussen."Ich rechne mit täglich 250 Anregungen", sagte Goetzmann.Gleichzeitig können Behörden und Institutionen - von Berliner Senatsverwaltungen bis zur Preußischen Schlösserstiftung und dem Landesumweltamt - Stellungnahmen abgeben. Der Flächennutzungsplan soll ausweisen, welche Stadtflächen langfristig für Wohnen, Industrie, Kleingärten und Grün genutzt werden - das bedeutet Konfliktherde en masse im flächenarmen, aber wasser- und grünreichen Potsdam.Goetzmann sprach dennoch von einem "sehr weit durchgearbeiteten, ausgeglichenen Entwurf", so daß mit maßgeblichen Änderungen nicht zu rechnen sei.Allerdings hat sich bereits viel geändert - gegenüber dem FNP-Vorentwurf von 1993, der in Potsdam einen Sturm der Entrüstung ausgelöst hatte.Nicht nur, daß seitdem viele Fachpläne eingearbeitet worden sind.Vor allem ist der Anlaß für den damaligen Volkszorn vom Tisch: Hunderte Kleingärten, die als Wohnbauland ausgewiesen werden sollten, haben nun eine sichere Perspektive.Zugleich haben die Stadtplaner ihre Wachstumsprognose für Potsdam korrigiert.Sollte damals die Einwohnerzahl durch Zuzug von Bonner Beamtenfamilien bis zum Jahr 2010 von 140.000 Menschen auf 170.000 ansteigen, wird nun eine Bevölkerungszahl von bis zu 160.000 Einwohnern angepeilt - so brauchten weniger neue Wohngebiete ausgewiesen werden.Auch der Wirtschaft, die vor einer Bürostadt "der weißen Kragen" gewarnt hatte, sind die Planer entgegengekommen.So sind unter anderem in Grube und am Sacrow-Paretzer Kanal im Nordwesten Potsdams Gewerbegebiete ausgewiesen, die jedoch bei Landschaftsschützern heftig umstritten sind. Der Flächennutzungsplan spiegelt die Grundkonflikte der Stadtentwicklung wieder, die vor allem beim Thema Kulturlandschaft aufbrechen.Das Denkmalamt ist unzufrieden, daß in den FNP entgegen einem Beschluß des Stadtparlaments kein ausgereifter Denkmalpflegeplan eingearbeitet werden konnte - weil das Geld dafür immer wieder gestrichen worden sei."Andere konnten tonnenweise Gutachten machen lassen", klagt Stadtkonservator Andreas Kalesse.Man habe nun einen Teilplan zugearbeitet, "damit denkmalpflegerische Aspekte wenigstens angedeutet sind." Wenige Wochen nach dem Streit mit der UNESCO sind auch Bedenken der Schlösserstiftung nicht ausgeräumt, daß die Schloßparks durch Bau- und Planungsvorhaben eingekreist werden, was Goetzmann indes zurückweist.Allerdings habe der Flächennutzungsplan ein so grobes Raster, daß noch nichts über Sichtbeziehungen ausgesagt sei und man Konflikte im Detail nicht ausschließen könne.

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