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Brandenburg: NATURPARKS IN BRANDENBURG: Tausend Kilometer Wasser-Labyrinth

BURG .Nach 28 Jahren Zwangspause zischt und dampft es heute und morgen wieder am Spreewaldbahnhof Burg.

BURG .Nach 28 Jahren Zwangspause zischt und dampft es heute und morgen wieder am Spreewaldbahnhof Burg.Die "Bimmelguste", wie die Einheimischen einst ihre zwischen Cottbus und Lübben verkehrende Schmalspurbahn liebevoll nannten, wird 100 Jahre alt.Star des großen Festes ist eine Original-Spreewaldlok, die nach der Einstellung der Strecke in den siebziger Jahren für läppische 8000 Mark an einen Eisenbahnverein bei Bremen verkauft worden war.Seit einigen Jahren verfolgt ein rühriger Verein den Wiederaufbau der Strecke zwischen Cottbus, Guhrow und Werben nach Burg.44 Millionen Mark würde das Vorhaben kosten, das Eisenbahnfreunde ebenso enthusiastisch begrüßen wie Hoteliers, Gastwirte und Kahnfährleute.

Die Begeisterung für die "Bimmelguste" mag auf den ersten Blick überraschen.Der Spreewald erscheint gerade in diesen Tagen als ein Selbstläufer für den Fremdenverkehr.Tausende Besucher lassen sich auf Kähnen durch eine malerische Gegend staken.Von 20 Stellen starten sie zu unvergeßlichen Touren zwischen zwei und neun Stunden.Auf 1000 Kilometer Gesamtlänge verzweigen sich die Fließe im 48 000 Hektar großen Biosphärenreservat, das die UNESCO 1991 als besonders schützenswert anerkannte.

Schon zur Eröffnung der Spreewaldbahn 1898 hatten Kahnfährleute in Lübbenau Gäste vom Zug abgeholt.Heute bieten sie Rundfahrten durch das nahe Freilandmuseum Lehde, zum typischen Gasthof "Wotschofka", nach Leipe oder durch den Hochwald an.Andere Kahnabfahrtstellen befinden sich in Leibsch, Schlepzig, Lübben, Lübbenau, Ragow, Burg, Leipe, Neu Zauche, Straupitz und Raddusch.

Die meisten Wasserwege können auch mit dem Paddelboot erkundet werden.Allerdings empfiehlt sich entweder eine gute Wanderkarte oder eine ausführliche Wegbeschreibung durch den Verleiher.Denn es kommt immer wieder vor, daß sich Unkundige in dem Gewirr der Wasserläufe verirren und nach Anbruch der Dunkelheit zum Ausgangspunkt nicht wieder zurückfinden.Wer sich solche Risiken ersparen und obendrein auf lockere Art viele Informationen erhalten will, schließt sich einfach einer kostenlosen Führung der Naturwächter an.Burg wäre der richtige Ausgangspunkt für eigene Entdeckungsfahrten.Ausleihstationen bieten Räder aller Typen an.Von Burg geht es auf der alter Trasse der Spreewaldbahn zunächst nach Werben, wo die alte Kirche besichtigt werden kann.Auf ausgeschildertem Weg führt die Strecke nach Briesen am alten Spreewaldbahnhof vorbei nach Dissen, wo ebenfalls ein Abstecher zur Kirche lohnt.Dissen ist als Storchendorf bekannt.In einem Heimatmuseum können 15 verschiedene Trachten bestaunt werden.Der Spree-radweg bringt die Ausflügler zur Schmorgower Mühle und zum Bismarckturm nach Burg zurück.

Mit einer wiedereröffneten Bimmelguste würden die Gäste viel bequemer in den Spreewald kommen.Vor allem versprechen sich die Hoteliers aber eine zusätzliche Attraktion.Denn an kühlen Tagen oder außerhalb der Saison reicht das Angebot für den Touristen auch im erfolgreichsten Brandenburger Reisegebiet noch längst nicht aus.

Wer jedoch auch an sonnigen Tagen ein ruhiges Plätzchen im Spreewald sucht, ist im Gebiet um Leibsch, Schlepzig und Alt Schadow genau richtig.Der Unterspreewald liegt nur eine Autostunde von Berlin entfernt und lockt mit klaren Badeseen, unzähligen Storchennestern und den typischen Fließen und Kanälen.Das nicht weit entfernte Lübben lockt am 27.Juni, am 25.Juli und am 2.August mit nächtlichen Kahnpartien und Überraschungen am Wegesrand.Der Spreewald erscheint dann buchstäblich in einem ganz anderen Licht.

Tips für den Spreewald

Anreise: Mit dem Zug bis Lübben, Lübbenau, Vetschau oder Cottbus.Autobahn nach Dresden/Cottbus bis Abfahrten Teupitz, Staakow, Freiwalde, Duben, Lübbenau und Vetschau.

Auskünfte: Tourismusverband Spreewald, Lindenstraße 1, 03226 Raddusch, Tel.035433 / 72299; Info-Zentrum in Lübbenau, Tel.03542 / 89210; Naturwacht Oberspreewald in Burg, Tel.035603 / 606 54; Naturwacht Unterspreewald, Tel.035472 / 276.

Literatur: "Spreewaldurlaub 98" mit Freizeitkarte und "Kulturführer Spreewald" vom Tourismusverband.

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