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Brandenburg: Pensionen in der Schuldenfalle

Studie: Zinslast, sinkende Auslastung und Erlöse gefährden mittelständische Betriebe POTSDAM (ADN/pek).Ohne finanzielle Unterstützung und Hilfe des Landes droht vielen der rund 4500 brandenburgischen Beherbergungsbetriebe bis zur Jahrtausendwende der Konkurs.

Studie: Zinslast, sinkende Auslastung und Erlöse gefährden mittelständische Betriebe POTSDAM (ADN/pek).Ohne finanzielle Unterstützung und Hilfe des Landes droht vielen der rund 4500 brandenburgischen Beherbergungsbetriebe bis zur Jahrtausendwende der Konkurs.Dies geht aus einer vom Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebenen Studie über den Zustand des Hotel- und Gaststättengewerbes hervor, die Wirtschaftsminister Burkhard Dreher (SPD) am Dienstag vorstellte.Als Ursachen nannte Dreher die hohe Zins- und Tilgungsbelastung, die in den kommenden fünf Jahren fällig werde.Nach Prognosen von Fachleuten rechnet Dreher bei einem absehbaren schwachen Wirtschaftswachstum zudem mit einem Rückgang der Übernachtungszahlen. Das Gros der 200 von der Gesellschaft für Unternehmensberatung und Dienstleistungsmarketing befragten Hoteliers verbuchen negative Betriebsergebnisse.Die durchschnittliche Auslastung der Hotels und Pensionen und die Erlöse je Gast würden stagnieren oder zurückgehen."In den meisten Betrieben wird an der Substanz gezerrt", sagte Thomas Badstübner, Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes Brandenburg.54 Herbergen hätten im vergangenen Jahr pleite gemacht.Das sind zwar weniger als ein Prozent, würde aber dennoch auf ein Massenproblem hinweisen."Die meisten Hotels sind nicht in ruhigem Fahrwasser", so Badstübner. Um den größtenteils familiengeführten Unternehmen zu helfen, will Wirtschaftsminister Dreher bei den Banken erreichen, daß die vor Jahren vereinbarten Zinsen von mehr als acht Prozent auf die heute üblichen fünf Prozent gesenkt wird.Auch die Banken könnten kein Interesse an Hotelkonkursen haben, sagte der Minister.In Einzelfällen würde das Land mit Bürgschaften und Zuschüssen helfen.Nach Angaben Drehers fördert sein Ministerium den Tourismus in den kommenden Jahren mit rund 200 Millionen Mark jährlich.Bislang seien Hotels und Gasthäuser in Brandenburg mit 550 Millionen Mark aus der Gemeinschaftsaufgabe zur regionalen Wirtschaftsstruktur unterstützt worden.Laut Studie hat sich die Zahl der Hotels, Pensionen und Gasthöfe in den letzten Jahren verdoppelt.Dagegen ist der durchschnittliche Auslastungsgrad auf 33 Prozent gesunken.Deshalb hat das Land die Förderung neuer Hotels zu Jahresbeginn gestoppt.Die Unternehmen müßten ihre Angebote besser und bundesweit vermarkten, sagte Dreher.Sie dabei zu unterstützen, sei auch Aufgabe der im Vorjahr gegründeten Tourismus- und Marketinggesellschaft des Landes.

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