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Brandenburg: Seenkette im Senftenberger

SENFTENBERG .20 Jahre früher als geplant wird die südbrandenburgische Kreisstadt Senftenberg nun zur "Hauptstadt" einer bis nach Sachsen reichenden Seenlandschaft.

SENFTENBERG .20 Jahre früher als geplant wird die südbrandenburgische Kreisstadt Senftenberg nun zur "Hauptstadt" einer bis nach Sachsen reichenden Seenlandschaft.Eigentlich sollte erst weit nach dem Jahr 2020 die Flutung der Seenkette Sedlitz-Skadow-Koschen beendet werden.

Doch seit Mitte der 90er Jahre beschleunigt ein neues Verfahren das Tempo deutlich: Die weiterentwickelte Rütteldruckverdichtung hat in weiten Bereichen das Sprengverdichten ersetzt.Damit können auch vor dem Grundwasserwiederanstieg, der in diesem Raum erst in einigen Jahren erfolgt, die Tagebaurestlöcher gestaltet werden.

Statt wie geplant 2022/2025 können auf diese Weise die ersten Arbeiten nach Prognosen des Sanierungsträgers Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau Verwaltungsgesellschaft (LMBV) bereits Ende 2001 abgeschlossen werden.Als erster See wird das Tagebaurestloch Koschen nutzbar sein.Nach Sicherung der Böschungen beginnt im Jahr 2000 die Flutung, die - wegen des schon fortgeschrittenen Grundwasseranstieges - bereits 2001 endet.Dem entstehenden See wird zudem Wasser aus der Schwarzen Elster zugeführt, um die Füllzeit des Beckens zu verkürzen und eine Versauerung zu verhindern.

Die geplanten Skadoer und Sedlitzer Seen erhalten ab 2000 Wasser aus benachbarten Flüssen, die Flutungen enden hier 2007 und 2011.Schon jetzt hat sich in den Restlöchern Wasser gesammelt, das allerdings noch keine Badequalität hat.Die noch nicht nutzbaren Wasserflächen werden in den kommenden Jahren von derzeit rund fünfhundert Hektar auf über dreitausend Hektar anwachsen.Auch mehrere Kleingewässer entstehen bis 2005.

Später folgen der Meuroer See und der Ilse See zwischen Senftenberg und Großräschen.Sie sollen um 2015 fertiggestellt sein.Mit 850 Hektar werden die beiden direkt an die Städte angrenzenden Gewässer etwas kleiner als die Seenkette sein.Auch bei den Gestaltungsideen ist man sehr weit.Eine geschützte Bucht für einen Bootshafen wurde bereits am Rand von Großräschen geschaffen.Eine Landzunge für eine Pyramide oder ein ähnlichen Bauwerk und eine Insel sind vorgesehen.Bis zum kommenden Jahr wird in Teilbereichen dieses Areals aber noch Braunkohle gefördert.

Ausgestaltung und Nutzung der aus Tagebauarealen entstehenden Seenlandschaft ist eine Aufgabe der Internationalen Bauaustellung "Fürst-Pückler-Land" (IBA).

Dort wird an Konzepten zur Verbindung von Naherholung, Tourismus, Wassersport und Wohnen, Agrar- und Waldflächen mit Naturschutzprojekten gearbeitet.Regionale Ideen zur Entwicklung dieses Teils der Lausitz werden mit Projekten von Investoren verknüpft.Solche Investoren soll die Internationale Bauausstellung finden und die Umsetzung mit Kommunen und Kreisen koordinieren.Vorbote solcher Nutzungskonzepte ist der Senftenberger See, der Naherholung und Tourismus mit Naturschutz verbindet und die Landschaft belebt.Ronald Ufer/adn

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