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Brandenburg: Wohnungsmarkt funktioniert "ganz gut"

Minister Meyer: Knapp 40 000 neue Wohnungen gefördert / Leerstand oft wegen mangelnden KomfortsVON MICHAEL MARA POTSDAM.Sieben Jahre nach der Wende ist die Wohnungsnot in Brandenburg beseitigt - insgesamt wurden zwischen 1991 und 1996 knapp 40 000 neue Wohnungen mit einem Milliardenbetrag gefördert.

Minister Meyer: Knapp 40 000 neue Wohnungen gefördert / Leerstand oft wegen mangelnden KomfortsVON MICHAEL MARA POTSDAM.Sieben Jahre nach der Wende ist die Wohnungsnot in Brandenburg beseitigt - insgesamt wurden zwischen 1991 und 1996 knapp 40 000 neue Wohnungen mit einem Milliardenbetrag gefördert.Trotz leerer Kassen hält die Landesregierung unverändert am sozialen Wohnungsbau fest.Man werde allerdings, so Bauminister Hartmut Meyer bei der Vorstellung der Wohnungsbaubilanz 1996, prüfen, wo es noch Bedarf gibt.Die Situation in den Kommunen sei sehr unterschiedlich. Der Leerstand von Wohnungen könne kein Argument sein, die Förderung einzustellen, sagte Meyer.Meist stünden Wohnungen aus baulichen und eigentumsrechtlichen Gründen leer.Der Bauminister räumte allerdings ein, daß auch Wohnungen in Erdgeschoßlagen sowie oberen Stockwerken hoher Gebäude ohne Fahrstuhl "nicht mehr angenommen" würden.Freifinanzierte Wohnungen, die teilweise am Bedarf vorbei gebaut wurden, seien oft zu teuer.Nur wenige Wohnungen, so der Bauminister weiter, stünden allein aufgrund mangelnder Nachfrage leer.Alles in allem funktioniere der Wohnungsmarkt in Brandenburg "ganz gut".Insgesamt sind im letzten Jahr in Brandenburg 7752 Wohnungen gefördert worden, knapp 1000 weniger als 1995.Für etwa 20 000 Wohnungen haben Anträge auf Förderung vorgelegen.Vorrangig sind der Wohnungsbau in innerstädtischen Quartieren und Plattensiedlungen sowie der Dachgeschoßausbau gefördert worden. Meyer hob hervor, daß die Baukosten beziehungsweise Fördermittel pro Quadratmeter seit 1993 "deutlich gesenkt" wurden: Beim Mietwohnungsbau im 1.Förderweg (sozialer Wohnungsbau) seien die Baudarlehen um ein Drittel auf 1783 Mark pro Quadratmeter zurückgeschraubt worden.Im 3.Förderweg (Wohnungen für Mieter mit mittlerem Einkommen) seien die Aufwendungshilfen um mehr als die Hälfte auf 748 Mark gesenkt worden.Damit sei die Schmerzgrenze für Investoren erreicht, sagte Meyer.Man werde sie nicht überschreiten, sondern im Gegenteil in den Innenstädten Ausnahmen zulassen.Schon wegen der Auflagen des Denkmalschutzes könne das Bauen dort teuer werden. Meyer bekräftigte, daß das Land den Wohnungsbau auf der grünen Wiese nicht mehr fördern werde.Während die Förderung des Mietwohnungsneubaus in den nächsten Jahren aufgrund der dramatischen Haushaltslage zurückgeschraubt wird, soll es bei der Modernisierung und Instandsetzung der vorhandenen Substanz keine Abstriche geben.Wie 1996 sollen auch in diesem und im nächsten Jahr rund 10 000 Altbauwohnungen modernisiert beziehungsweise instandgesetzt werden.Meyer forderte, daß das Ende 1997 im gesamten Osten auslaufende 60-Milliarden-Modernisierungsprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau fortgesetzt werden müsse: Mit einem Volumen von 20 Milliarden Mark.Die von Bundesbauminister Töpfer vorgeschlagenen drei Milliarden Mark würden "nicht wirklich mittel- und langfristig greifen".

MICHAEL MARA

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