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Berlin: "Brauerei C. Schneider": Bäume in Brauerei am Bötzowviertel bleiben

Das Projekt zum Ausbau der ehemaligen "Brauerei C. Schneider" am Bötzowviertel hat eine wichtige Hürde genommen.

Das Projekt zum Ausbau der ehemaligen "Brauerei C. Schneider" am Bötzowviertel hat eine wichtige Hürde genommen. Der Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung war sich weitgehend einig, das Geländes zu einer Wohn- und Gewerbeanlage für gehobene Ansprüche umgestalten zu lassen. Die Eigentümerin des Geländes, die Realprojekt Bau- und Boden AG, hatte dem Gremium den Planungsstand sowie Kompromissvorschläge zu bisher strittigen Punkten des rund 100 Millionen Mark umfassenden Bauprojektes vorgestellt.

Auf einstimmigen Beschluss des Ausschusses sollen nun Grundzüge der Planung und Kompromisslösungen in einem Rahmenvertrag zwischen Bezirksamt und Bauträger festgelegt werden, um beiderseitige Planungssicherheit zu gewährleisten. Festgeschrieben wurden unter anderem öffentliche Wege durch das Privatgelände, die Bereitstellung von Mieträumen und Freiflächen für Jugendclub und Kindertagesstätte sowie der Verkauf einer Fläche für den Bau einer Schulsporthalle an das Land Berlin. Erhalten werden sollen auch etwa zehn alte Bäume des Kastanienwäldchens im Bereich des ehemaligen Ausflugslokals Schweizer Garten sowie eine alte Ulme im Süden des Grundstücks.

Damit kommen die Bauherren weitgehend den Forderungen der Anwohner nach, die sich frühzeitig mit den Plänen beschäftigt hatten. Zu den nun in der Vereinbarung festgeschriebenen Kompromissen gehört unter anderem die Vergrößerung der Freifläche für die Kita auf 800 Quadratmeter sowie eine bauliche Sonderlösung für die Erhaltung einer großen Kastanie, die sonst der Tiefgarage hätte weichen müssen. Letzteres sei ein besonderer Wunsch der Baustadträtin Dorotee Dubrau gewesen, sagte der Geschäftsführer der Realprojekt, Willo Göpel.

Auf Anfragen zur künftigen Vermarktung machte Göpel noch keine genauen Angaben. Denkbar sei sowohl, dass die gesamte Anlage von einem Großvermieter gekauft werde, als auch eine teilweise Vermietung und der Verkauf einzelner Wohnungen und Häuser. Geplant sind auf dem etwa zwei Hektar großen Grundstück rund 150 Wohneinheiten vor allem für Familien, Gewerberäume in der ehemaligen Brauerei sowie eine Tiefgarage mit 200 Stellplätzen. Bei der Vermietung würden Quadratmeterpreise von etwa 16 Mark angestrebt, sagte Göpel. Auch wenn sich das viele Bewohner des Bötzowviertels nicht leisten könnten, so sei es doch gut, dass sich auf dem Gelände etwas tue, sagte Anwohnersprecher Jürgen Pflug.

Seit der letzte Nutzer, eine Autowerkstatt, 1990 aufgegeben hat, liegt das Gelände brach. Die großen Zeiten als Ausflugsbetrieb und Biergarten hatten laut Göpel schon 1938 ein Ende gefunden.

ot

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