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Dienstagmorgen, Breitscheidplatz.

© REUTERS/Fabrizio Bensch

Breitscheidplatz: Dialog mit einem Zwölfjährigen

Was sich ein zwölfjähriger Berliner Schüler für heute wünscht und wie er von den Ereignissen am Breitscheidplatz am Morgen erfuhr.

Guten Morgen, wie hast du erfahren, was heute am Breitscheidplatz passiert ist?

Wenn ich aufwache, so gegen 6 Uhr 45, schaue ich immer zuerst auf mein Handy, ob in unserem Klassenchat jemand etwas geschrieben hat, was wichtig ist für die Schule. Und da hatten viele schon geschrieben, dass es zwölf Tote gegeben hat.

Was hast du gedacht?

Ich wusste nicht genau, was das bedeuten sollte. Aber ich war geschockt. Dann las ich, dass es vielleicht ein Anschlag war.

Was hast du dann gemacht?

Ich habe mit meinen Eltern darüber geredet am Frühstückstisch, da läuft sowieso immer das Radio.

Was haben die gesagt?

Dass wir in einer Zeit leben, in der das leider auch bei uns mal passieren kann, aber dass es auch sehr unwahrscheinlich ist oder selten, und dass wir uns keine Sorgen machen brauchen, dass wir sicher sind.

Hast Du keine Angst?

Nicht so. Schon ein bisschen. Aber ich weiß ja, dass das jetzt nicht jeden Tag passiert. Und ich habe ja auch mitbekommen, dass es in Europa viele Anschläge gab, in Paris, oder auch in Brüssel. Das weiß ich.

Was heißt das denn für dich persönlich?

Ich denke, wir müssen ja damit leben. Das ist jetzt irgendwie normal. Hört nicht einfach so auf.

Welchen Wunsch hast Du für die Schule heute?

Dass wir darüber reden können. Das war bisher nicht immer so, meistens haben die Lehrer das nicht von sich aus angesprochen.

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