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Von gestern. Braunkohlekraftwerke wie das von Vattenfall in Jänschwalde (Brandenburg) gehören zu den schlimmsten Klimakillern in Europa.

© dpa

Brief an Bürgermeister, Senat und Parlament: Klimaschützer heizen der Landesregierung in Berlin ein

In einem Schreiben werden Landesregierung und Abgeordnete aufgefordert, das Berliner Vermögen klimafreundlich anzulegen - aus moralischen und wirtschaftlichen Gründen. Es soll um rund eine Milliarde Euro gehen.

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) sowie Senat und Abgeordnete bekommen an diesem Dienstag einen Offenen Brief (den vollständigen Brief können Sie hier lesen) mit einem dringenden Anlagetipp: Sie werden aufgefordert, kein Geld mehr in Unternehmen zu investieren, die fossile Energieträger verbreiten. Auch die Banken, die solche Investments finanzieren, soll Berlin meiden. Aus Sicht der Unterzeichner – zu den prominentesten zählen Hans-Joachim Schellnhuber und Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) – sind solche Investments nicht nur inhaltlich fragwürdig, sondern auch riskant, weil sie bei konsequenterer Klimapolitik ihren Wert verlieren könnten: Um das weltweit angestrebte Ziel von maximal zwei Grad globalem Temperaturanstieg einzuhalten, müssten nämlich rund 80 Prozent der fossilen Energieträger im Boden bleiben. „Jeder Einzelne muss sich entscheiden, ob er sein Geld in die Zerstörung des Planeten oder in die Bewahrung der Schöpfung investiert“, erklärte Schellnhuber. Sein Institut hat 2014 für den Senat eine Machbarkeitsstudie erstellt, wie Berlin bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden kann.

Laut den Unterzeichnern hält Berlin rund eine Milliarde Euro an investierbarem Finanzanlagevermögen - etwa als Rücklagen für Beamtenpensionen. Das Anlagekonzept der Stadt ermögliche unter anderem Investitionen in Firmen, die über maßgeblichen Zugriff auf die fossilen Brennstoffreserven verfügen.

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