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Berlin: Britische Botschaft bleibt schwer gesichert

Wilhelmstraße auf Wunsch der Briten gesperrt. Polizei: Kein Hinweise auf Anschläge

Die Britische Botschaft hat nach Informationen des Tagesspiegels die Berliner Polizei am Montag schriftlich aufgefordert, die Sicherheitsvorkehrungen vor dem Gebäude an der Wilhelmstraße in Mitte zu erhöhen. Daraufhin wurde am Montagabend die Straße zwischen der Behrenstraße und Unter den Linden in voller Breite für den Verkehr gesperrt. Für Fußgänger und Radfahrer blieb auf dem der Botschaft gegenüberliegenden Fußweg ein schmaler Durchgang. Aber auch dort patrouillieren mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten. Zuvor war lediglich die direkt an der Gesandtschaft vorbeiführende Spur der Wilhelmstraße gesperrt. Hinweise, dass Anschläge auf die Botschaft geplant seien, gebe es nicht, betonte die Polizei.

Eine Botschaftssprecherin wollte am Dienstag nicht bestätigen, dass die Sicherheitsvorkehrungen auf eigenen Wunsch hin erhöht wurden. Man habe am Montag jedoch „sehr lange“ mit Vertretern der Polizei zusammengesessen und über die Maßnahmen zur Sicherung des Hauses gesprochen. Schließlich habe man sich darauf geeinigt, sie dem Standard anzupassen, der jetzt schon für die USBotschaft sowie jüdische und israelische Einrichtungen in der Stadt gelte, sagte die Sprecherin. Ein Entschluss, der den ursprünglichen Planungen der Berliner Polizei widersprach: Eigentlich hatte die Behörde am Montag sogar darüber nachgedacht, die bestehenden Sicherheitsmaßnahmen vor der Gesandtschaft zu reduzieren.

Nun ist seit Montagabend die Wilhelmstraße im Bereich der Botschaft nicht nur mit weißblauen Gittern gesperrt, zusätzlich blockieren auch noch jeweils zwei Mannschaftstransportwagen die Einmündungen, um zu verhindern, dass Terroristen mit einem Sprengstoff beladenen Fahrzeug durchbrechen. Mehr als 20 Polizisten stehen Wache, die meisten haben Maschinenpistolen umgehängt. Da das Personal der Direktion 3 nicht ausreichte, wurden sogar Streifenbeamte aus Hohenschönhausen „ausgeliehen“.

Deutlich weniger aufgeregt geht es vor der US-Botschaft zu. An der Kreuzung Unter den Linden/Neustädtische Kirchstraße stehen zwei Wachpolizisten. Sie tragen lediglich ihre Dienstpistolen unter dem Anorak und die Hände in den Taschen. Die Zufahrtsstraßen zur Botschaft sind seit den Anschlägen vom 11. September 2001 gesperrt. Betonpoller verhindern, dass Fahrzeuge durchbrechen. Fußgänger und Radfahrer dürfen allerdings durch. Wer in die US-Botschaft möchte, wird zuvor in einer Baracke kontrolliert.

Ähnliche Vorkehrungen hat auch die Britische Botschaft innerhalb des Gebäudes getroffen: „Wir haben uns immer als offenes Haus gesehen und wollen das auch unter widrigen Umständen beibehalten“, sagte die Botschaftssprecherin. Besucher, wie die, die gestern Abend an einer Podiumsdiskussion über Fremdenfeindlichkeit in Europa teilnahmen, mussten sich anmelden. Anhand der Gästeliste wurden sie eingelassen, mussten aber eine Sicherheitsschleuse passieren, „ähnlich wie am Flughafen“, wie die Botschaftssprecherin sagte. Verzögerungen gab es kaum, bei allerdings nur begrenztem Andrang. Die Besucher des Weihnachtsmarktes am 6. Dezember in der Botschaft werden wohl etwas mehr Geduld für den Sicherheitscheck mitbringen müssen.weso

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