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Berlin: Bronzegießer für den Reichstag

Siegfried Loevy, 1859 –- 1936 Die Bronzegießerei der Brüder Albert und Siegfried Loevy fertigte aus eingeschmolzenen Feindeskanonen die Buchstaben zur Reichstags-Inschrift „Dem Deutschen Volke“ – mitten im Krieg, 1916. Damals wurden Juden schon offen diskriminiert, aber die Loevys waren die führende Gießerei in der Stadt, deren Geschichte bereits im Jahr 1855 begonnen hatte.

Siegfried Loevy, 1859 –- 1936

Die Bronzegießerei der Brüder Albert und Siegfried Loevy fertigte aus eingeschmolzenen Feindeskanonen die Buchstaben zur Reichstags-Inschrift „Dem Deutschen Volke“ – mitten im Krieg, 1916. Damals wurden Juden schon offen diskriminiert, aber die Loevys waren die führende Gießerei in der Stadt, deren Geschichte bereits im Jahr 1855 begonnen hatte. Siegfried Loevy lässt seine Kinder von einem befreundeten Lehrer adoptieren, um ihnen den Lebensweg zu erleichtern. Die Gießerei Loevy wird Ende der 20er Jahre von Alberts Sohn Ernst übernommen. Er liefert den Bronzeschmuck für Hitlers Neue Reichskanzlei, danach wird der Betrieb „arisiert“. Ernst Loevy, dem eine Emigration in die Vereinigten Staaten nicht mehr gelang, wird in Auschwitz ermordet, sein Cousin Erich gerät 1944 ins Visier der Gestapo und wird hingerichtet. Das Grab von Siegfried Loevy auf dem Friedhof der Elisabeth-Gemeinde an der Bernauer Straße/Ackerstraße muss gesäubert und teilweise rekonstruiert werden.

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