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Berlin: Brutale Tritte im U-Bahnhof als Denkzettel Prozess gegen vier Jugendliche

Die ersten Wunden waren noch nicht verarztet, da wurde Mike H. zum zweiten Mal Opfer brutaler Gewalt.

Die ersten Wunden waren noch nicht verarztet, da wurde Mike H. zum zweiten Mal Opfer brutaler Gewalt. Vier Jugendliche, mit denen es kurz zuvor auf dem Weihnachtsmarkt in Lichtenrade einen handgreiflichen Streit gegeben hatte, sollen auf dem UBahnhof Alt-Mariendorf über ihn hergefallen sein. Die Angreifer waren laut Anklage 15, 17 und 18 Jahre alt. Sie traten immer wieder in sein Gesicht. Sie schlugen den 20-Jährigen halb tot. Vor dem Landgericht zeigten sich zwei der Jugendlichen gestern geständig und reuig, die anderen schwiegen.

„Ich schäme mich“, erklärte der 17-jährige Robert und entschuldigte sich. Sie hätten Mike H. „nur einen Denkzettel“ verpassen wollen. Weil er sie an jenem Abend im November 2003 auf dem Weihnachtsmarkt mit „Scheiß Kanake“ beschimpft habe. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Angeklagten aus Deutschland, Kroatien, Jugoslawien und der Türkei ihr Opfer verfolgten. Sie aber wollen H. zufällig wieder getroffen haben. Worum es bei dem Streit auf dem Weihnachtsmarkt ging, konnte auch das Opfer nicht sagen. Der „Denkzettel“ im Bahnhof wäre beinahe tödlich gewesen. H. erlitt Brüche an Schläfenknochen, an der Nase, einen Kieferbruch und fiel in eine lebensgefährliche Ohnmacht. Der Prozess geht am Montag weiter. K.G.

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