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Berlin: BSE: Die Labore in Berlin sind für die Tests gerüstet

Berlin rüstet sich für die BSE-Tests. Ab Dezember, so die Ankündigungen aus der Senatsgesundheitsverwaltung, soll mit den Untersuchungen begonnen werden - im Institut für Lebensmittel, Arzneimittel und Tierseuchen (ILAT) an der Invalidenstraße 60 in Tiergarten wurden gestern die Gerätschaften aufgebaut.

Berlin rüstet sich für die BSE-Tests. Ab Dezember, so die Ankündigungen aus der Senatsgesundheitsverwaltung, soll mit den Untersuchungen begonnen werden - im Institut für Lebensmittel, Arzneimittel und Tierseuchen (ILAT) an der Invalidenstraße 60 in Tiergarten wurden gestern die Gerätschaften aufgebaut. Die ersten Gehirne von in Berlin geschlachteten Tieren werden wohl Mitte nächster Woche untersucht, möglicherweise sollen auch Tests im Amtshilfeverfahren für Brandenburg ausgeführt werden, sagte Ulrich Wittstatt, der zuständige ILAT-Mitarbeiter, am Freitag auf Anfrage.

Die Anschaffung der "Test-Kits" - Substrate, Substanzen und Gerätschaften - hat etwa 30 000 Mark gekostet, sagte Wittstatt, Fachtierarzt für Pathologie. Der einzelne Check, der bis zu sechs Stunden dauert, wird auf etwa 200 Mark veranschlagt. Die kleine Gehirngewebeprobe wird zunächst zerkleinert, angereichert, aufbereitet sowie zentrifugiert - und veränderte Prionen dank eines fotometrischen Lesegeräts sichtbar gemacht. Sollten zwei Tests das gleiche Ergebnis bringen, wird die Probe zur letztendlichen Bestimmung in das führende Institut nach Tübingen geschickt.

Unterdessen werden in Berlin jetzt zum besseren Verbraucherschutz vor der Rinderseuche BSE die Lebensmittelkontrollen verschärft. Die Veterinär- und Lebensmittelämter der Bezirke wurden angewiesen, bei den Überprüfungen besonders auf verpacktes und unverpacktes Fleisch zu achten, wie die Senatsgesundheitsverwaltung am Freitag mitteilte. Damit soll verhindert werden, dass nicht deklariertes, so genanntes anonymes Rindfleisch verkauft wird.

Entsprechende Proben werden entnommen und untersucht. Meldungen über Auffälligkeiten gibt es nach Angaben der Verwaltung bisher nicht. Auch das Tierfutter ist in die Kontrollen einbezogen.

Zugleich wurde eine Lösung zur Entsorgung des bei den Fleischern anfallenden Knochenmaterials gefunden, das wegen des Tiermehlverbots nicht mehr zu Gelatine weiterverarbeitet werden darf. Eine Firma in Sachsen/Anhalt, mit der Berlin bereits bisher kooperierte, wird die Reste entsorgen.

Das Interesse der Berliner an allen Fragen rund um BSE reißt nicht ab. Mehr als 1000 Anfragen gingen bei dem seit Wochenbeginn vom Senat eingerichteten Infotelefon ein. Die Nummer 90 28 28 28 ist montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr geschaltet.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland schickt nun bei Nachfrage "Fleisch-Guide" und eine Broschüre zu Öko-Anbauverbänden zu: Ein mit drei Mark frankierter A5-Umschlag geht an den BUND, Crellestraße 35, 10827 Berlin.

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