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Berlin: BSE: Mediziner warnen vor Panikmache

Was hat BSE mit der äußerst seltenen Creutzfeldt-Jakob-Krankheit zu tun? Medizinisch ist es noch gar nicht gesichert, ob BSE auf den Menschen übertragen werden kann.

Von Sabine Beikler

Was hat BSE mit der äußerst seltenen Creutzfeldt-Jakob-Krankheit zu tun? Medizinisch ist es noch gar nicht gesichert, ob BSE auf den Menschen übertragen werden kann. Wissenschaftler haben allerdings durch Experimente festgestellt, dass BSE auf andere Spezies übertragen werden kann. Ob durch BSE die so genannte neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (nv für "neue Variante" oder auch vCJK) ausgelöst wird, ist ebenfalls wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Berliner Mediziner warnen vor einer Panikmache: In Berlin gibt es pro Jahr ein bis vier Creutzfeldt-Jakob-Fälle. "Eine Steigerung ist in den letzten Jahren nicht festzustellen", sagte Eva Schielke, Oberärztin der Neurologischen Klinik an der Charité in Mitte.

Durch das Verklumpen von Eiweißpartikeln (Prionen) im Gehirn wird bei CJK das Organ immer löchriger, so dass eine normale Signalübertragung von Nervenzelle zu Nervenzelle nicht mehr möglich ist. Im klinischen Krankheitsverlauf kommt es innerhalb weniger Monaten zu Gedächtnisstörungen, Orientierungslosigkeit, vermehrten Muskelzuckungen und Gangstörungen. CJK-Patienten sind im Endstadium hundertprozentige Pflegefälle. Die Krankheit verläuft tödlich, eine Therapie gibt es nicht.

CJK ist in zwischenmenschlichen Beziehungen nicht ansteckend. Sie unterliegt allerdings der Meldepflicht gemäß Bundesseuchengesetz. Demnach müssen "Humane spongiforme Enzephalopathien", zu denen auch CJK zählt, dem Gesundheitsamt gemeldet werden. Die Krankheit kann hundertprozentig erst nach dem Tod der Patienten durch eine Gewebeuntersuchung des Gehirns nachgewiesen werden. Seit kurzem weiß man, dass ein im Nervenwasser (Liquor) nachgewiesenes Protein 1433 zumindest mit einer hohen Wahrscheinlichkeit auf CJK hinweist.

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