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Berlin: Buchhändler Kiepert verhandelt mit Kaufinteressenten Offenbar keine Paketlösung

Die wirtschaftlich schwer angeschlagene Traditionsbuchhandlung Kiepert steht weiter in Verkaufsverhandlungen. Details dazu wollte der Geschäftsführer Andreas Kiepert am Montag nicht nennen.

Die wirtschaftlich schwer angeschlagene Traditionsbuchhandlung Kiepert steht weiter in Verkaufsverhandlungen. Details dazu wollte der Geschäftsführer Andreas Kiepert am Montag nicht nennen. Er kündigte gegenüber dem Tagesspiegel für Ende der Woche Neuigkeiten an. Fragen der Belegschaft an die Geschäftsführung blieben auf einer Betriebsversammlung am Montagmittag unbeantwortet. Die Mitarbeiter haben Kiepert nach Angaben der Gewerkschaft Verdi daraufhin in einem offenen Brief um Auskunft gebeten. Das Hauptgeschäft in der Hardenbergstraße war während der Versammlung geöffnet. Kunden wurden von der Familie Kiepert selbst bedient.

Wie berichtet, hat die 1912 gegründete Firma etwa einem Viertel seiner Mitarbeiter gekündigt. Zwei von neun Geschäftsstellen wurden an die Buchhandelskette Thalia Könnecke verkauft. Angeblich gibt es einen zweiten Kaufinteressenten. Laut Verdi steht ein Drittel der Junigehälter noch aus. Die Angestellten wüssten nicht, wann mit dem Geld zu rechnen sei, sagte Gewerkschaftssekretärin Sabine Zimmer. In ihrem offenen Brief fragt die Belegschaft unter anderem, ob das Haupthaus in der Hardenbergstraße erhalten werden soll und warum die Verhandlungen nicht über alle neun Standorte geführt worden seien. Es entstehe der Eindruck, dass mit dem Verkauf der Filialen Schönhauser Allee und Zehlendorf „die Filetstücke weggegeben wurden“, sagte Zimmer.

Nach Angaben von Detlef Bluhm vom Verband der Verlage und Buchhandlungen zeigt die Krise Kieperts, in welcher Situation sich die Branche befindet. In den vergangenen viereinhalb Jahren sei die Verkaufsfläche für Bücher von 50 000 auf 80 000 Quadratmeter ausgebaut worden. Branchengrößen wie Kiepert und Hugendubel haben dazu maßgeblich beigetragen. Sie seien es, die derzeit am stärksten unter der Wirtschaftsflaute leiden, sagte Bluhm. Tobias Arbinger

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