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Gartenstraße 6, Hinterhaus. Der Charme des alten Varietétheaters mit Ballsaal, Restaurantionsbetrieb, Vereins- und Festräumen ist nur noch zu erahnen.

© RONNY GOYN

Tagesspiegel Plus

Berlin: Bühne frei für Bauarbeiter: Varietétheater wiederentdeckt

Der letzte Vorhang fiel schon vor Jahrzehnten, doch jetzt feiert ein vergessenes Varieté ein überraschendes Comeback. In der Gartenstraße in Mitte wurden die „Kolibri-Festsäle und Kabarett“ wiederentdeckt.

Der letzte Vorhang fiel schon vor Jahrzehnten, doch jetzt feiert ein vergessenes Varieté ein überraschendes Comeback. In der Gartenstraße in Mitte wurden die „Kolibri-Festsäle und Kabarett“ wiederentdeckt. Unscheinbar in einem Hinterhaus der Gartenstraße gelegen, imponiert das ramponierte dreistöckige Gebäude mit ruinöser Pracht. In das alte Saalgebäude mit einer Theaterbühne, zahlreichen Wandmalereien und meterhohen Räumen fällt wieder Tageslicht. Immobilienunternehmer Dirk Moritz nimmt für sich in Anspruch, das ehemalige Wirtshausensemble wiederentdeckt zu haben. Begonnen hat alles schon im November 2008, als er mit seiner Tochter das nebenan gelegenen Stadtbad Mitte besuchen wollte und auf das halbverfallene Gebäude im Hinterhof der Gartenstraße 6 aufmerksam wurde. Moritz besorgte sich die Schlüssel und fand im zweiten Stock die zu Boden gefallene Gewölbedecke eines Saales. Der Unternehmer aus Prenzlauer Berg nahm die Verhandlungen mit den Eigentümern auf – einer Erbengemeinschaft aus Tschechien, die ihm erlaubte, die meterhohen Räume von dreißig Tonnen Schutt und Müll zu befreien. Und er stellte anhand der Ornamente und Stuckreliefs fest: „Das ist keine Kirche, das ist keine Synagoge, das war ein Ballhaus.“

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