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Bürgerschaftliches Engagement: Ehrenamt auf Probe

In zwei Veranstaltungswochen präsentieren Vereine, Stiftungen und Verbände die Arbeit von engagierten Bürgern – und laden zum Mitmachen ein.

Ehrenamtlich mit demenzkranken Menschen durch den botanischen Garten der Humboldt-Uni spazieren, den Kiez entrümpeln, die Farbrolle in die Hand nehmen und Gemeinschaftsräumen einen neuen Anstrich verpassen – daran können sich Berliner in den kommenden Wochen versuchen. Im Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit stellen gleich zwei Veranstaltungsreihen die Arbeit freiwilliger Helfer vor und laden zum Mitmachen ein: die „Berliner-Engagement-Woche“ vom 10. bis 25. September und die „Woche des bürgerschaftlichen Engagements“ vom 16. bis 25. September.

Letztere steht unter dem Motto „Engagement macht stark“ und wird bundesweit zum siebten Mal vom Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) ausgerichtet. „Bürgerschaftliches Engagement ist die Freiheit, Verantwortung in unserer Gesellschaft zu übernehmen“, sagt BBE-Sprecherin Judith Kentischer. „Unabhängig von Staat und Wirtschaft bewegen Menschen etwas zum Besseren.“ Daher stünden Bürger im Fokus, die sich auf eigene Faust in Vereinen, Verbänden, Stiftungen oder Unternehmen für einen guten Zweck engagieren. So informiert das Deutsche Rote Kreuz (DRK) über sein Frühchen-Patenschafts-Projekt, die Diakonie veranstaltet einen Workshop zum Engagement in Selbsthilfegruppen, und die Freiwilligenagentur Marzahn-Hellersdorf gibt einen Einblick darin, wie sie Bürger in ein Ehrenamt vermittelt. Neu sind drei Thementage über „Unternehmensengagement“ (19. September), „Europa“ (21. September) und „Bürgerstiftungen“ (23. September).

Zum ersten Mal findet jetzt die „Berliner-Engagement-Woche“ statt. Veranstalter ist der „Treffpunkt Hilfsbereitschaft“ der Landesfreiwilligenagentur Berlin. Die Woche ersetzt den „Berliner Freiwilligentag“ – da ein Tag nicht mehr ausreicht, um alle Tätigkeiten vorzustellen. Zwischen dem 10. und 25. September laden Vereine, Stiftungen und Organisationen zu mehr als 70 Mitmach-Aktionen und Veranstaltungen ein. So ruft das „Stadtgespräch Berlin“ am 17. September mit der Aktion „Berlin – unsere saubere Stadt“ dazu auf, Plätze, Grünflächen und Gehwege auf Vordermann zu bringen.

Das „Netzwerk Ehrenamt Neukölln“ veranstaltet eine Woche später die „4. Neuköllner Freiwilligenbörse“ mit Workshops und Beratungen für ehrenamtliches Engagement. Laut Projektleiterin Carola Schaaf-Derichs wird Besuchern die Möglichkeit geboten, sich unverbindlich auszuprobieren. „Gleichzeitig ist die Engagement-Woche eine Plattform, auf der die Ehrenämter eine Form der Anerkennung finden“, sagt sie. Bei den meisten Aktionen ist eine Anmeldung nötig.

Dass ehrenamtliches Engagement im Trend liegt, bestätigt Karin Rietz, Sprecherin der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales: „In Berlin sind rund 850 000 Menschen ehrenamtlich in 20 000 Vereinen und Stiftungen aktiv – mit steigender Tendenz.“ Manuel Opitz

Weitere Informationen unter

www.engagement-macht-stark.de und www.berliner-engagement-woche.de.

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