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Bürgerveranstaltung: City West sucht nach Ideen für ihre schönsten Plätze

Anwohner diskutierten im Amerika-Haus über den Olivaer Platz. Eine Umgestaltung soll die Toplage am Ku’damm attraktiver machen.

Berlin - Mit mehreren Millionen Euro aus Förderprogrammen wertet die Berliner City West jetzt einige ihrer Stadtplätze in bester Lage auf, die bisher noch zu großen Teilen mit Autos zugeparkt sind. „Wir sind dabei, die Plätze zurückzugewinnen“, sagte der Charlottenburg-Wilmersdorfer Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU) am Donnerstagabend bei einer Bürgerveranstaltung im Amerika-Haus. Als gelungenes Beispiel gilt der George-Grosz-Platz, wo eine Querstraße geschlossen wurde und ein Café seit Juli mehr Platz für Tische im Freien hat. Mit 400.000 Euro aus dem „Plätzeprogramm“ des Senats soll auch Lehniner Platz gegenüber der Schaubühne umgestaltet und autofrei werden. Weitere 300.000 Euro für den Rankeplatz hat die Stadtentwicklungsverwaltung soeben bewilligt.

Im Mittelpunkt des Diskussionsabends stand der triste Olivaer Platz. In dessen Mitte ist die Hälfte der Fläche ein Parkplatz, und die schmucklose kleine Grünanlage schreckt Passanten eher ab. Trotz der Lage nahe dem Kurfürstendamm sieht Wirtschaftsstadtrat Marc Schulte (SPD) „kaum eine Anziehungskraft“. Deshalb will der Bezirk 2011 einen Planungswettbewerb starten und ein Jahr später mit der Umgestaltung beginnen.

Aus dem Bund-Länder-Programm „Aktive Zentren“ stünden ein bis zwei Millionen Euro zur Verfügung, sagten Schulte und Gröhler vor rund 40 Anwohnern. Geplant ist eine neue Grünanlage mit Spielplatz und Gastronomie. Die Idee eines Investors für eine Markthalle mit Brandenburger Lebensmitteln ist dagegen gescheitert. Details der Gestaltung sollen bei einer Veranstaltung am 1. Dezember besprochen werden; zunächst ging es jetzt um die Zukunft des Parkplatzes.

In dem von vielen Lokalen geprägten Kiez suchen Autofahrer meist lange nach einer Parkmöglichkeit, die gebührenpflichtigen 123 Stellplätze auf dem Olivaer Platz sind fast immer belegt. Zu den Alternativen zählt die privat betriebene Tiefgarage unter dem nahen Walter-Benjamin-Platz. Einzelne Anwohner vertraten die Meinung, in zentraler Citylage seien Parkplätze gar nicht nötig – das sahen nicht alle so. Ein Planungsbüro stellte mehrere Konzepte vor, bei denen unterschiedlich viele Parkplätze erhalten bleiben; den kompletten Wegfall empfahlen die Gutachter nicht. Die Zufahrten sollten aus der Württembergischen Straße an die Lietzenburger Straße verlegt werden, um im Süden des Platzes eine Verkehrsberuhigung zu erreichen, hieß es. Auch eine Teilsperrung der Pariser Straße ist im Gespräch.

Der Olivaer Platz wurde erstmals 1892 in Urkunden erwähnt und ist nach dem Kloster Oliva in Danzig benannt. Die einstige Wohnbebauung wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt und dann aufgegeben. Für die Aufwertung setzt sich seit Jahren vor allem eine Initiative um die SPD-Politikerin und ehemalige Leiterin des Berliner Quartiersmanagements, Monica Schümer-Strucksberg, ein.

Die Ausstellung über den Olivaer Platz läuft vom 15. November bis 3. Dezember in der Musikbibliothek, Bundesallee 1-12 (Mo. und Fr. 14 bis 19 Uhr; Di., Mi. und Do. bis 18 Uhr). Die Diskussion über die Platzgestaltung folgt am 1. Dezember um 20 Uhr im Amerika-Haus, Hardenbergstr. 22-24.

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