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Berlin: Buhlen um das BKA: Eine Zukunft fürs verwaiste US-Hauptquartier? Hoffnung in der Clayallee durch Umzug des Bundeskriminalamts US-HAUPTQUARTIER

Tatort, Polizeiruf 110, das Kondom des Grauens – zumindest bei Filmleuten ist das frühere USHauptquartier beliebt. Ein dauerhafter Nutzer lässt sich für das rund 8000 Quadratmeter große Gelände an der Zehlendorfer Clayallee aber nur schwer finden.

Tatort, Polizeiruf 110, das Kondom des Grauens – zumindest bei Filmleuten ist das frühere USHauptquartier beliebt. Ein dauerhafter Nutzer lässt sich für das rund 8000 Quadratmeter große Gelände an der Zehlendorfer Clayallee aber nur schwer finden. Ursprünglich wollte der Bundesnachrichtendienst (BND) hier einziehen, doch der hat sich für das ehemalige Stadion der Weltjugend in Mitte entschieden. Jetzt will sich Zehlendorf als Sitz fürs Bundeskriminalamt (BKA) empfehlen. „Das wäre sinnvoll“, sagt Baustadtrat Uwe Stäglin. In der nächsten Bezirksverordnetenversammlung stehen zwei Anträge auf der Tagesordnung, die sich für eine Ansiedlung des BKA einsetzen.

Ein bisschen fühlt man sich auf dem Grundstück an ein Kurheim erinnert: leere Wege, völlige Ruhe. Doch in den verwaisten Häusern ist der Glanz vergangener Tage noch sichtbar, in der Eingangshalle von Haus 1 beispielsweise oder dem Konferenzsaal mit der breiten Fensterfront. Gebaut wurde das Ensemble aus Backstein 1937, die Luftwaffe errichtete hier ihr Gaukommando. Nach dem Krieg zogen die Amerikaner ein.

Bis 1994 fand man in dem Hauptgebäude die Verwaltung des US-Hauptquartiers – unterteilt in den militärischen und zivilen Teil. Für die hin- und hereilenden Sekretärinnen brachte diese Trennung eine Extra-Strapaze mit sich: Immer, wenn sie die Glastür passierten, mussten sie sich erst einmal umziehen: Uniform aus, Zivilsachen an – und auf dem Rückweg wieder umgekehrt.

Seit dem Abzug der Amerikaner verwaiste das Gelände. Die Freie Universität wollte drei der leer stehenden Häuser haben, konnte dann aber die rund 12,5 Millionen Euro nicht aufbringen. Den BND hätte Zehlendorf mit offenen Armen empfangen, die Absage kam unvorbereitet. „Darüber sind wir immer noch enttäuscht“, sagt Stäglin. kf

Nach dem Abzug der Amerikaner aus dem Hauptquartier an der Zehlendorfer Clayallee steht das Gebäude leer, ein Teil wird noch vom Generalkonsulat genutzt. Die Weiten des leeren Bürotraktes aber locken immer wieder Filmteams an. Die Freie Universität war an den Haus interessiert, auch der Bundesnachrichtendienst, jetzt könnte möglicherweise das Bundeskriminalamt für das Gelände interessiert werden. Foto: Heinrich

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