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Berlin: Bund will Ausbau des Berliner Bahnnetzes auch weiterhin fördern - Am Ostkreuz drängt bereits die Zeit

Am Auf- und Ausbau des Bahnnetzes in Berlin, das weitgehend der Bund finanziert, wird es keine Abstriche geben. Dies sagte gestern die Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Elke Ferner (SPD), zum Tagesspiegel.

Am Auf- und Ausbau des Bahnnetzes in Berlin, das weitgehend der Bund finanziert, wird es keine Abstriche geben. Dies sagte gestern die Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Elke Ferner (SPD), zum Tagesspiegel. Am Programm für den Knoten Berlin könne man kaum etwas abspecken, weil es in der geplanten Form benötigt werde. Offen sei derzeit aber, wie die Mehrkosten ausgeglichen werden können. 20 Milliarden Mark sollte der Ausbau des Bahnknotens Berlin kosten, doch allein beim Nord-Süd-Tunnel unter dem Tiergarten sind die Voranschläge um einen dreistelligen Millionenbetrag überschritten worden.

Außerdem stehen weitere Mammutprojekte noch bevor. Dazu gehört der Umbau des Ostkreuzes ebenso wie der Wiederaufbau der Anhalter Bahn durch Lichterfelde und der Dresdner Bahn durch Lichtenrade sowie der Neubau des Bahnhofes Papestraße.

Am Ostkreuz, dessen Umbau und Sanierung bereits zu DDR-Zeiten geplant worden war, bleibt der Bahn nicht mehr viel Zeit für einen Baustart. Die Fußgängerbrücke über die Gleisanlagen musste jetzt wegen Baufälligkeit gesperrt werden. Die Pläne für den Umbau, der knapp 700 Millionen Mark kosten soll, waren bereits fertig. Nach dem ICE-Unfall von Eschede mussten sie aber modifiziert werden, weil im Gleisbereich keine Brückenstützen mehr gebaut werden sollen. Ein ICE war im vergangenen Jahr bei Eschede nach einer Entgleisung an einem Brückenpfeiler zerschellt. Das Planfeststellungsverfahren solle demnächst beginnen, kündigte der Berliner Bahnchef Peter Debuschewitz gestern an.

Beim Wiederaufbau der Dresdner Bahn streiten sich die Bahn AG und Anwohner um 160 Millionen Mark. So viel würde es mehr kosten, die Gleise unter die Erde zu legen, wie es Anwohner fordern. Die Bahn präferiert derzeit noch eine ebenerdige Lösung.

Eine nach Ansicht von Vorstandsmitglied Marin Lepper "hoch unrentable" Anlage lässt die Bahn derzeit mit dem neuen Bahnhof in Gesundbrunnen bauen. Fürs Bahnkonzept ist er unverzichtbar, er biete der Bahn AG aber keine Vermarktungsmöglichkeiten. Neben dem benachbarten Gesundbrunnen-Center habe man keine Chance mehr, im neuen Bahnhof Laden- und Büroflächen anzubieten, sagte Lepper gestern zu Ferner, die sich die Bahnanlagen in Berlin zeigen ließ. Jetzt werde geprüft, ob man im Bereich Fitness Geld verdienen könne. Der Bahnhof, entworfen nach Plänen des Architekten Axel Oestreich, soll 2004 fertig sein.

Für die Bahn gibt es aber auch einen Lichtblick: Bei der geplanten S-Bahn-Verbindung vom Nordring zum Lehrter Bahnhof (S 21) habe der Senat zugesagt, einen Teil der Kosten vorzufinanzieren, sagte Debuschewitz. Allein der Rohbau ist mit 160 Millionen Mark veranschlagt. Jetzt zu bauen sei aber viel billiger als nach Abschluss der Arbeiten am Lehrter Bahnhof, machte der Berliner Bahnchef deutlich.

kt

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