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Berlin: Bundesgartenschau: In Britz blüht die Buga seit 16 Jahren

Sicher, billiger war das Vergnügen damals schon. Aber die 16 Jahre, die zwischen der Bundesgartenschau 1985 in Berlin und der nun in Potsdam eröffneten liegen, machen sich nicht nur darin bemerkbar, dass der Eintrittspreis von 9 auf 21 Mark für Erwachsene gestiegen ist.

Sicher, billiger war das Vergnügen damals schon. Aber die 16 Jahre, die zwischen der Bundesgartenschau 1985 in Berlin und der nun in Potsdam eröffneten liegen, machen sich nicht nur darin bemerkbar, dass der Eintrittspreis von 9 auf 21 Mark für Erwachsene gestiegen ist. "Wir hatten damals viel mehr Zeit mit der Planung als die Potsdamer heute", sagt Hendrik Gottfriedsen.

Gottfriedsen ist Geschäftsführer der Gesellschaft "Grün Berlin", die den Britzer Garten betreibt und verwaltet. Schon zehn Jahre vor der Eröffnung der Buga ist der Beschluss dazu im Berliner Senat getroffen worden. Der erste Baum wurde 1978 gepflanzt. "Für die Buga in Potsdam hatten die Planer nur sechs Jahre Zeit", gibt Gottfriedsen zu Bedenken. Etwa 188 Millionen Mark kostete die neue, grüne Berliner Oase vor 16 Jahren. Für die Potsdamer Buga mussten gut 310 Millionen Mark investiert werden.

Vor fast genau 16 Jahren, am 26. April 1985, wurde die 18. Buga in Britz offiziell eröffnet und lockte bis zum 20. Oktober mit ihrer bunten Blütenpracht, den großflächigen Grünanlagen, Themengärten, Liegewiesen, Spielplätzen und dem künstlich angelegten See rund 5 Millionen Besucher in den Süden Berlins. Nach dem Ende der Buga wurde das fast 100 Hektar große Gelände zu einer der attraktivsten Erholungsanlagen der Stadt: dem Britzer Garten.

Die Erholungsanlage besuchen heute immer noch 1,2 Millionen Menschen im Jahr, eine Zahl die Gottfriedsen stolz macht, denn "damit sind wir nach der Insel Mainau mit 2,2 Millionen Besuchern die am besten besuchte Parkanlage in Deutschland". Mittlerweile kommen die Leute hauptsächlich aus den umliegenden Gebieten. "Vormittags sind viele Mütter mit ihren Kindern da, weil sie hier geschützt spazierengehen können." Im Park sind weder Fahrradfahrer noch Hunde zugelassen, ein Wachschutz kümmert sich um die Sicherheit der Besucher.

Ganz so viele Restaurants wie zu Buga-Zeiten gibt es im Britzer Garten nicht mehr. "Wir haben die Zelt-Gaststätten nach der Buga entfernt, auf dem Gelände befinden sich aber noch zwei große Restaurants", erklärt der Geschäftsführer. Dass auch die Britzer Erholungsanlage von den Haushaltseinsparungen im Senat betroffen ist, zeigt sich zum einen an der Erhöhung des Eintrittsgeldes von drei auf vier Mark, aber auch an der Umgestaltung einiger Flächen. So befanden sich vor 16 Jahren noch 23 000 Quadratmeter Blumenfläche auf dem Gelände, heutzutage sind es nur noch 13 200 Quadratmeter - damit werden die Kosten für die Pflanzen reduziert. Auch die vielen Sonderveranstaltungen und Sonntagskonzerte, die früher stattgefunden haben, sind weniger geworden. "Dafür konzentrieren wir uns auf Großveranstaltugen, wie Sonnenwenden-Feste oder Klassik-Open-Air, für die wir einen höheren Eintritt nehmen". Das habe den Nebeneffekt, dass neue Besucher in den Park strömen. Doch bei aller Imagepflege, ein Grundsatz bleibt bestehen: Es geht in erster Linie um die Natur, zum "Jahrmarkt" solle der Park nicht verkommen.

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