zum Hauptinhalt
Ins Wasser gefallen. Die Schirme mit dem Aufdruck „Der Bundespräsident“ gab's als Souvenir.

© dpa

Bundespräsident bricht Bürgerfest ab: Gewittersturm über dem Schloss Bellevue

1500 ehrenamtlich engagierte Bürger hatten sich am Freitag im Schlosspark Bellevue eingefunden zum Feiern und Netzwerken. Doch das Wetter spielte nicht mit.

Wenn es regnet, schüttet es, lautet englisches Sprichwort. Dicht aneinandergequetscht standen die Gäste des Bundespräsidenten beim Bürgerfest am späten Freitagnachmittag unter aufgestellten Zeltdächern und Sonnenschirmen, um sich vor den eigentlich heiß ersehnten, nun aber doch genau zum falschen Zeitpunkt herabprasselnden Wassermassen zu schützen und sich im Blitzen und Donnergrollen gegenseitig zu beruhigen.

Manche hatten sich von den Ständen schon Sommerrollen oder Currywurst besorgt, andere stärkten sich mit Rotkäppchen-Sekt oder Kaffee gegen die Naturgewalten. Mit 45-minütiger Verspätung traten schließlich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender auf die Bühne.

Statt der vorbereiteten Dank-und Motivationsrede für die 1500 geladenen Ehrenamtlichen hatte der Gastgeber „eine bittere Nachricht“ zu verkünden. Nach Besprechungen mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) und vor dem Hintergrund, dass auch andere Großveranstaltungen wie das Ärzte-Konzert aus Sicherheitsgründen wegen der über Berlin kreisenden Gewitter abgesagt wurden, musste er das Fest abbrechen: „Diese Veranstaltung ist ins Wasser gefallen.“ 

Im nächsten Jahr seien alle Anwesenden wieder eingeladen, betonte er. „Dann treffen wir uns wieder mit guter Laune und besserem Wetter. Der „Tag des offenen Schlosses“ am Samstag soll wie geplant stattfinden. Dafür können sich, wie berichtet, alle interessierten Bürger online kostenlose Tickets besorgen.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere runderneuerte App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Frank-Walter Steinmeier und seine Frau hatten sich freilich gerade auf den Freitagabend besonders gefreut, darauf, zum ersten Mal seit drei Jahren wieder vorbildlich engagierte Menschen einladen zu können. Seit dem letzten Bürgerfest vor drei Jahren sind die Einsatzfelder für Ehrenamtler schließlich immer größer geworden.

Es kommt derzeit in vielerlei Hinsicht dicke

Sie setzten sich ein, wo es Probleme durch die Pandemie, Waldbrände, die Flutkatastrophe und die Versorgung der Geflüchteten aus der kriegerisch angegriffenen Ukraine gibt. An Gründen für ein dickes Dankeschön seitens des Bundespräsidenten mangelt es derzeit wirklich nicht.

Aber soll man deshalb das Leben dieser Eliten der Nächstenliebe auf Spiel setzen? Wehe, man hätte weitergefeiert, und es wäre etwas passiert.

Gerade kommt es in vielerlei Hinsicht richtig dicke. Das vom Himmel fallende Wasser war nur ein Symbol dafür. Aber es war auch ein Zeichen, dass wieder bessere Zeiten kommen könnten – für die ausgedörrte Erde ebenso wie für die derzeit so vielfältig strapazierten Menschen guten Willens.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false