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Berlin: Bundespresseball: Mit DJ Bobo auf dem arabischen Matratzenlager

Der zweite Bundespresseball in Berlin wirft seine Schatten voraus: Morgen wird im Hotel Intercontinental in der Budapester Straße eine der größten, teuersten und exklusivsten Partys des Jahres über die Bühne gehen. Schon am Montag haben Handwerker und Dekorateure damit begonnen, das Hotel getreu dem diesjährigen Motto "Traumreise" umzubauen - allerdings wird die Reise ohne Bundeskanzler Schröder und Bundstagspräsident Thierse losgehen.

Der zweite Bundespresseball in Berlin wirft seine Schatten voraus: Morgen wird im Hotel Intercontinental in der Budapester Straße eine der größten, teuersten und exklusivsten Partys des Jahres über die Bühne gehen. Schon am Montag haben Handwerker und Dekorateure damit begonnen, das Hotel getreu dem diesjährigen Motto "Traumreise" umzubauen - allerdings wird die Reise ohne Bundeskanzler Schröder und Bundstagspräsident Thierse losgehen. Dafür kommt Johannes Rau, der traditionsgemäß gegen 20 Uhr 30 mit der Vorsitzenden der Bundespressekonferenz, Tissy Bruns, den Ball eröffnen wird. Karten für das große Ereignis kann man natürlich nicht an der Vorverkaufsstelle bekommen. Wer eingeladen wird, bestimmt die Konferenz. Tischkarten kosten 900 Mark, während die glücklich Geladenen für eine Flanierkarte 500 Mark bezahlen dürfen.

Dafür können sich die Gäste je nach Gusto an Buffets bedienen, die nach geographischen Kategorien geordnet sind: Es gibt asiatische Spezialitäten, maritime und mediterrane Küche, Käsespezialitäten vom Heu-Wagen, ein Seafood-Bar, deutsches Essen, Couscous aus dem mittleren Osten, Wiener Kaffeehausspezialitäten, Rustikales zum Greifen (Buletten) und Mini-Süßspeisen. Aber das Beste heben sich die Sterneköche für den fortgeschrittenen Abend auf - "Berliner Curry-Wurst aus dem Schälchen mit kleiner Holzgabel".

Zum Thema "Traumreise" passt selbstverständlich auch die aufwendige Dekoration, die insgesamt 250 000 Mark kostet und von der Düsseldorfer Firma "all 4 design" konzipiert wurde. Die Ballgäste werden über zwei "Landebahnen" eingeflogen und von Einhörnerportalen empfangen. In den Gartencafés gibt es leuchtende Stehtische mit Füllhörnern und viel asiatischem Zauber mit Glücksdrachen. Im L.A. Café dominieren blaue Schwämme mit Phosphoreffekten, und Korallen auf blauem Filz erinnern an den "Rausch der Tiefe". Während das Foyer als "Twilight Zone" gestaltet sein wird, soll die Atmosphäre in der Orangerie etwas schwüler werden - dort verbreiten schwere Portieren, Rosen, Altarkerzen und Samtkissen Gemütlichkeit. Zum Rumfläzen animieren soll die marokkanische Welt und der arabische Zauber mit transparenten Vorhängen, exotischen Düften und extra in Marokko fabrizierten Matratzenlagern. Insgesamt werden knapp 3000 Meter Stoff, 1500 Kerzen, 3000 rote Rosen sowie 1500 Lilien, Orchideen, Calla, Gerbera, Nelken und Amaryllis zum Einsatz gebracht. Für die Bundesregierung erwartet die Bundespressekonferenz Vizekanzler und Außenminister Joschka Fischer, sowie die Minister Herta Däubler-Gmelin, Walter Riester und Otto Schily. Ebenso haben zugesagt die Fraktionsvorsitzende der Grünen Kerstin Müller und SPD-Generalsekretär Franz Müntefering. Aus der Opposition haben sich unter anderem Friedrich Merz, Wolfgang Gerhardt und Dietmar Bartsch, der PDS-Bundesgeschäftsführer, angesagt.

Musikalisch gipfelt der 49. Bundespresseball in einem Auftritt des Schweizer Teenie-Tanzanimateurs DJ Bobo. Vorher wird Otto Waalkes mit seiner vielversprechend klingenden Band "Die Friesenjungs" auftreten. Wie jedes Jahr lockt wieder eine Tombola, bei der es Kreuzfahrten, Multimediapakete und viele andere Kleinigkeiten zu gewinnen gibt. Eine ganz wichtige Lehre haben die Veranstalter aus dem Bundespresseball 1999 gezogen: Die Tanzfläche wird am Freitag doppelt so groß sein - für den gediegenen Walzer zwischen arabischer Liegewiese und ostfriesischem Punkrock.

Esther Kogelboom

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