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Berlin: Bundeswehrkrankenhaus ist Berlins offizielle WM-Klinik

Fußballer und Fifa-Funktionäre sollen in Mitte behandelt werden. Probeweise wird ein zweiter Rettungshubschrauber stationiert

Ein gerissenes Kreuzband, ein gebrochenes Jochbein – sollte sich ein Fußballprofi bei einem WM-Spiel in Berlin schwer verletzen, dann wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit in das Bundeswehrkrankenhaus gebracht. Der Weltfußballverband Fifa hat die Klinik an der Scharnhorststraße in Mitte als einziges Krankenhaus ausgewählt, in dem Sportler und Fifa-Funktionäre stationär behandelt werden. Das sagte der Chefarzt der Klinik, Georg Mager, gestern am Rande der Übergabefeier für ein neues Bettenhaus auf dem Gelände. „Nur die deutschen Nationalspieler werden in einer Klinik im Südwesten Berlins in der Nähe ihres Mannschaftsquartiers versorgt.“

Für das Bundeswehrkrankenhaus sprechen zwei Argumente. Zum einen hat es Erfahrung mit besonderen Sicherheitskonzepten, werden hier doch oft auch hochrangige Regierungsmitglieder behandelt. Zum anderen verfügt die Klinik laut Mager über eine ganze Reihe erfahrener Sportmediziner. Man sei auf alle Eventualitäten vorbereitet: „Wir haben alle wichtigen Abteilungen, außer Kinderheilkunde und Geburtshilfe.“ Die Klinik versorgt jährlich rund 10 000 Patienten, darunter 4500 Zivilisten.

Während der WM vom 9. Juni bis 9. Juli soll auch Berlins bisher einziger Rettungshubschrauber „Christoph 31“ Verstärkung erhalten. Ab dem 15. April stehe das Rettungsgerät zunächst für drei Monate rund um die Uhr am Bundeswehrkrankenhaus bereit. In dieser Zeit will man testen, ob es in der Stadt genug Notfälle gibt, um neben „Christoph 31“ einen zweiten Rettungshubschrauber auslasten zu können, sagt Mager. Dabei kooperiert das Bundeswehrkrankenhaus mit der benachbarten Charité in Mitte, die über keinen eigenen Landeplatz verfügt. „Christoph 31“ sei im vergangenen Jahr mehr als 2800 Einsätze in Berlin geflogen, sagt ein ADAC-Sprecher. Mehr sei kaum noch möglich.

Das Bundeswehrkrankenhaus wird bis zum Jahr 2012 für rund 88 Millionen Euro modernisiert. Der Neubau des jetzt übergebenen Bettenhauses kostete fünf Millionen Euro und bietet Platz für 120 Betten. Es wurde in zeitsparender und preiswerter Modulbauweise in nur einem Jahr hochgezogen.

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