zum Hauptinhalt

Berlin: Bunte Gesichter

Clever. Wenn das Leute-Magazin „Bunte“ die Auszeichnung „new faces award“ verleiht, gibt’s gleich genug Stoff über Stars und Sternchen, um die Hochglanzseiten zu füllen.

Clever. Wenn das Leute-Magazin „Bunte“ die Auszeichnung „new faces award“ verleiht, gibt’s gleich genug Stoff über Stars und Sternchen, um die Hochglanzseiten zu füllen. Keine Chance also für Glamour-Flauten.

Großartige deutsche Schauspieler wie Mario Adorf oder Götz George wird man auf dieser Veranstaltung im Estrel Festivalcenter nicht finden, stellte „Bunte“-Chefredakteurin Patricia Riekel gleich zu Beginn am Donnerstagabend klar. Schließlich gehe es ja um „beliebte junge Schauspieler und Regisseure“, die mit dem Nachwuchspreis geehrt werden sollen. So erspäht man nur selten Gesichter wie das des „Tatort“-Kommissars Dominic Raacke oder der Produzentin Regina Ziegler – die „old faces“ des Abends. Beide sind „new faces“-Juroren, wie auch Produzent Oliver Berben oder Berlinale-Chef Dieter Kosslick. Die Jury bestimmte die Gewinner in verschiedenen Kategoriene. Zuvor hatten die Bunte-Leser ihre Favoriten gewählt. Geld gibt’s keines, dafür aber eine schöne, große Geschichte im Magazin.

Es dominieren durchgestylte Wachsfrisurenköpfe auf männlicher und gewagte Dekolletés und freie Rücken auf weiblicher Seite. Ein „new face“ ist die Moderatorin des Abends, Barbara Schöneberger, nicht mehr. Ihre Personality-Show „Blondes Gift“ ist eingestellt worden. Nun interviewt die 28-jährige Blonde mit den tiefblauen Augen täglich „ran-WM Fieber“, obwohl sie gar nichts von Fußball versteht. Doch sie genießt den Ruf, „den Prominenten charmant, aber dennoch auf den Leib zu rücken“. Das allein reicht.

Bei Hannes Stöhr („Berlin is in Germany“), der den Preis für die Regie erhält, wird die Annäherung schwierig. Er bedankt sich kurz, huscht dann von der Bühne. In der Kategorie Schauspiel darf Jungstar Daniel Brühl („Das weiße Rauschen“, „Nichts bereuen“) die Trophäe mit nach Hause nehmen. Der 23-Jährige ist auch für den Deutschen Filmpreis nominiert. So ein Publikumspreis sei etwas sehr Schönes, weil er von den Zuschauern gewählt wird, und für die mache man die Filme ja schließlich.

Die weibliche Gewinnerin heißt Jessica Schwarz („Nichts bereuen“). Die 25-jährige Viva-Moderatorin: „Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet“, haspelt sie. Im Nebenraum steht ihr Chef, Dieter Gorny mit zwei Kaffeetassen an der Wand gelehnt. Er schaut ein wenig abwesend. Aber dann sagt er, dass er sich freut für Jessica. Das sei der nette Begleiteffekt dieser Veranstaltung. Tanja Buntrock

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false