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BVG: Ältere dürfen billiger Bahn und Bus fahren

Für ältere Berliner sollen Fahrten mit Bahnen und Bussen erheblich billiger werden. Einig sind sich die Verkehrsunternehmen bereits, zur Tarifrunde im nächsten Jahr wieder ein besonderes Seniorenticket anzubieten. Und auch der Preis steht – fast – schon fest.

Für ältere Berliner sollen Fahrten mit Bahnen und Bussen erheblich billiger werden. Einig sind sich die Verkehrsunternehmen bereits, zur Tarifrunde im nächsten Jahr wieder ein besonderes Seniorenticket anzubieten. Und auch der Preis steht – fast – schon fest. Nach Tagesspiegel-Informationen soll das Ticket für deutlich weniger als 50 Euro im Monat zu haben sein. Die übliche Monatskarte für das Stadtgebiet kostet derzeit 72 Euro.

Die Rechnung von BVG und S-Bahn geht aber nur auf, wenn sie ihr Modell beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) durchsetzen. Während die Verkehrsunternehmen das Seniorenticket – wie bereits das Sozialticket – nur in Berlin anbieten wollen, fordert der VBB, dass das neue Ticket auch im Umland mit dem Tarifbereich C gilt. Dies würde dann aber den Preis in die Höhe treiben, sagt BVG-Chef Andreas Sturmowski. Was die Berliner lieber wollen – einen günstigen Preis oder einen größeren Geltungsbereich – soll eine Umfrage zeigen, die noch nicht abgeschlossen ist.

Offen ist auch noch, ob es für die Seniorenkarte eine zeitliche Beschränkung geben wird. Sie könnte dann erst von 8 Uhr oder gar von 9 Uhr an gültig sein, wie es die S-Bahn haben will.

Das Wiedereinführen der 2004 abgeschafften Seniorenkarte wird auch von Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) unterstützt. Das Seniorenticket soll verhindern, dass ältere Menschen dem Nahverkehr als Kunden verloren gehen. Die heutige und zukünftige Seniorengeneration „verfüge in wesentlich stärkerem Maße als früher über Führerschein und Auto“, begründete Junge-Reyer ihren Wunsch nach einer Seniorenkarte. Denn wer heute Rentner werde, verzichte oft auf den weiteren Kauf von Monats- oder Jahreskarten, wenn keine regelmäßigen Fahrten mehr zum Arbeitsplatz erforderlich seien und dazu noch ein Auto vorhanden sei. Da die Zahl der Senioren weiter steige, sei es aber wichtig, diesen Personenkreis als Kunden im öffentlichen Nahverkehr zu behalten.

Eine Seniorenkarte hatte es bereits in der Vergangenheit gegeben. Nach und nach wurden aber die Konditionen verschlechtert, und man schränkte den Kreis der Berechtigten ein, bis die Karte 2004 ganz aus dem Sortiment genommen wurde.

Derzeit sind nach Angaben von Sturmowski rund die Hälfte der Fahrgäste mit rabattierten Fahrscheinen unterwegs. Diese „Sozialtarife“ sollen bei der nächsten Preisrunde, die für April 2009 angestrebt wird, kaum steigen. Zulangen wollen die Verkehrsbetriebe vor allem bei den Vollzahlern, weil diese Kunden in Berlin meist ein höheres Einkommen hätten als Fahrgäste im Bundesdurchschnitt. So wird bereits diskutiert, den Preis für den Einzelfahrschein von derzeit 2,10 Euro im Stadtgebiet auf künftig 2,30 Euro oder sogar noch stärker zu erhöhen.

Der Preis für das Seniorenticket soll so kalkuliert werden, dass der Preisnachlass durch zusätzliche Einnahmen von neuen Kunden aufgefangen wird.

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