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Berlin: BVG reagiert auf Beschwerden

Ticket-Kontrollen sollen kundenfreundlicher werden

Fahrscheinkontrollen in Bussen und Bahnen der BVG sollen besser geplant werden. Damit will man vermeiden, dass Fahrgäste auf einer Fahrt mehrfach ihr Ticket vorweisen müssen. Häufig sei dies ein Anlass für Auseinandersetzungen, heißt es bei den Kontrolleuren. In den vergangenen Monaten hat sich, wie gestern berichtet, beim Fahrgastverband IGEB sowie beim Tagesspiegel die Zahl der Beschwerden über ein rüdes Auftreten von privaten Kontrolleuren, die im Auftrag der BVG unterwegs sind, gehäuft.

Dass die Mitarbeiter sich nicht immer an die Vorgaben hielten, sei manchmal auch auf das Verhalten von Fahrgästen zurückzuführen, die aggressiv reagierten, wenn sie auf einer Fahrt zum wiederholten Mal kontrolliert würden, so ein Mitarbeiter. Mit einem neuen Einsatzkonzept wolle man die Kontrollen entzerren. Erstellt wird es von der BVG.

Für ausreichend hält man in den Kontrollfirmen dagegen die Ausbildung der Mitarbeiter. Sechs Wochen lang paukten sie die Tarifbestimmungen mit den zahlreichen Varianten, die es gibt. Zusätzlich gebe es ein Verhaltenstraining auch für problematische Situationen. Diesem Programm habe die BVG zugestimmt. Seit kurzem folgt auf die theoretische Unterweisung noch ein Praxismonat, in dem die künftigen Kontrolleure unter Aufsicht ihre ersten Runden drehen. Auch dies sei eine Konsequenz nach Beschwerden, heißt es. Dass es über die S-Bahn erheblich weniger Beschwerden gibt als über die BVG, führt der Vorsitzende des Fahrgastverbandes IGEB, Christfried Tschepe, dagegen auch auf die bessere Ausbildung bei der S-Bahn zurück.

Entspannen soll sich die Situation auch durch ein anderes Auftreten der Kontrolleure, die derzeit häufig in „Räuberzivil“ gekleidet nach dem Fahrschein fragen. Seit kurzem sind nun auch „Business-Gruppen“ unterwegs, die Anzug und Krawatte tragen. Ob sie erfolgreicher sind als ihre Kollegen, lasse sich noch nicht sagen, heißt es.

Entlassungen nach Beschwerden, wie im vergangenen Jahr habe es in letzter Zeit nicht gegeben. Auch der Kontrolleur, der einen Fahrgast als „Bastard“ bezeichnet hatte, kam mit einer Verwarnung davon.

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