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BVG-Streik: Streiktag Nummer zehn - Tarifparteien noch meilenweit auseinander

Der Streik bei den Berliner Verkehrsbetrieben scheint sich noch lange hinzuziehen. Die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber haben sich bisher kaum angenähert.

Ein neuer Streiktag steht Berlin bevor. Nachdem am Donnerstag die Gespräche im Tarifkonflikt bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) ergebnislos abgebrochen wurden, bleiben Busse, U-Bahnen und Trams auch am zehnten Tag in Folge in den Depots. Die große Tarifkommission der Gewerkschaft Verdi will am Freitag über ihr weiteres Vorgehen entscheiden. Dass der Streik auch in den nächsten Tagen fortgesetzt wird, ist sehr wahrscheinlich. Verdi hatte mehrfach angekündigt, an dem Ausstand festzuhalten, sollten die Arbeitgeber kein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen.

Beide Seiten hatten am Donnerstagabend die Sondierungsgespräche nach zwei Tagen beendet, ohne sich auf reguläre Tarifverhandlungen verständigen zu können. "Wir lagen in mehreren Punkten zu weit auseinander", sagte die Geschäftsführerin des Kommunalen Arbeitgeberverbands (KAV) Berlin, Claudia Pfeifer, nach dem Treffen am Donnerstag. Verdi- Verhandlungsführer Frank Bäsler sprach von einer vergebenen Chance. Die Tarifparteien hatten versucht, eine Grundlage für reguläre Verhandlungen zu finden. Dabei gab es nur minimale Annäherungen.

Geschäftseinbußen beim Einzelhandel durch Streik

Den Angaben zufolge boten die Arbeitgeber an, die Einkommen der bis 2005 eingestellten BVG-Beschäftigten um 3,6 Prozent anzuheben, für die übrigen um 4,6 Prozent. Diese Neubeschäftigten arbeiten zu schlechteren Konditionen als ihre früher eingestellten Kollegen. Verdi forderte stattdessen einen Korridor, innerhalb dessen verhandelt werden soll. Die Gewerkschaft schlug dafür 3 bis 9 Prozent vor. Bei der Laufzeit des Tarifvertrags zeigte sie sich zwischen 12 und 30 Monaten verhandlungsbereit.

Im Berliner Einzelhandel mehren sich indessen Klagen über Umsatzeinbußen. Besonders Geschäfte und Kaufhäuser, die an den Nahverkehr angebunden sind, sind betroffen, hieß es vom Handelsverbands Berlin-Brandenburg. (ut/dpa)

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