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BVG-Streik: U-Bahn-TV ohne Zuschauer

Die U-Bahn bleibt in den Depots, die Kundschaft flucht. Doch was ist eigentlich mit dem "Berliner Fenster", das die Kunden normalerweise mit Weltnachrichten, dem Promi-Klatsch und den neuesten Musiktipps versorgt?

Von Amir El-Ghussein

Die BVG-Mitarbeiter streiken, die U-Bahnen fahren nicht. Doch was macht das "Berliner Fenster", das für viele Fahrgäste ein kleiner Lichtblick im tristen U-Bahn-Alltag ist? Die Antwort ist: Das "Berliner Fenster" sendet weiter, wenn auch ohne Zuschauer. "Wir sind verpflichtet, weiter zu senden, auch wenn derzeit natürlich kein Wagen unser Sendersignal empfangen kann", erklärt der Studioleiter des "Berliner Fensters", Fred Kuhaupt. Auch der Newsstrom der Nachrichtenmanufaktur fließt weiter. "Wir schicken unsere Meldungen weiter in den Feed", sagt Tilman Aretz, der Geschäftsführer der Nachrichtenmanufaktur.

Die "Nachrichtenmanufaktur" ist für die "N-TV"-Schnipsel verantwortlich, die sonst immer über die Monitore flimmern. Änderungen für die Belegschaft ergeben sich nicht. Aber das ist leider nicht überall der Fall. Die Promi- und Berlin-Meldungen der BZ werden von freien Mitarbeitern geschrieben. Die verlieren jetzt einen Teil ihres Einkommens. "Zur Zeit macht es keinen Sinn, Nachrichten zu produzieren", erklärt der Geschäftsführende Redakteur der "BZ", Frank Losensky. Aber auch beim Berliner Fenster selbst trifft es einige freie Mitarbeiter. "Wir versuchen es zwar so sozial wie möglich zu halten, aber es gibt Einbußen für einige, die hier arbeiten", sagt Kuhaupt. Dramatisch wird es aber erst am Montag, wenn auch die S-Bahn streikt. Denn auch beim Berliner Fenster haben nicht alle Mitarbeiter ein Auto. "Viele wissen dann nicht, wie sie in die Arbeit kommen". Wenigstens das ist wohl nicht so schlimm - Publikum dürfte es kaum geben.

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