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BVG-Streik: "Wir sind bereit den Arbeitskampf auszusetzen"

Im Tarifkonflikt bei den Berliner Verkehrsbetrieben hat Verdi ein baldiges Ende des Streiks in Aussicht gestellt. Ob der Arbeitskampf in Kürze beendet wird, hängt von der Arbeitgeberseite ab, erklärt die Gewerkschaft.

Für Samstag lädt Verdi die Arbeitgeber zu einer Wiederaufnahme der Gespräche ein. "Wir sind bereit und in der Lage, ab Sonntag den Arbeitskampf auszusetzen", sagte Verdi-Landeschefin Susanne Stumpenhusen. Zuvor müsse jedoch ein Rahmen für die Tarifverhandlungen abgesteckt werden.

Die Arbeitgeber hätten am Donnerstagabend einen "diskutierbaren Vorschlag" unterbreitet und plötzlich einen Rückzieher gemacht, kritisierte Stumpenhusen. Die Sprecherin des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Berlin (KAV) Mona Finder sagte, der Arbeitgeberverband habe zwar noch keine offizielle Einladung erhalten, werde aber gerne an dem Treffen teilnehmen. Zum Angebot der Arbeitgeber wollte sie nichts sagen. "Ich sage prinzipiell nichts zu Inhalten", betonte Finder. Die BVG wird seit Mittwoch vergangener Woche bestreikt.

Gewerkschaft will nur noch neun Prozent mehr Lohn

Absicht beider Seiten war es nach Verdi-Angaben, zunächst verbindliche Zielvereinbarungen abzuschließen. Die Gewerkschaft habe bereits "erhebliche Bewegung" gezeigt, sagte Stumpenhusen. Man verlange nicht mehr zwölf, sondern nur noch neun Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten. Auch verzichte die Arbeitnehmerseite mittlerweile auf die Forderung nach mindestens 250 Euro brutto mehr pro Monat.

Verdi-Verhandlungsführer Frank Bäsler sagte: "Damit sind wir einen deutlichen Schritt auf die Arbeitgeber zugegangen." Beide Seiten hätten sich zudem darauf geeinigt, dass der Sicherungsbetrag für die vor 2005 eingestellten sogenannten Alt-Beschäftigten nicht angetastet werde. Bei den Verhandlungen sollte über eine Laufzeit des Tarifvertrags "zwischen 12 und 30 Monaten" diskutiert werden.

Bäsler: "Das Ergebnis ist völlig offen"

Der KAV hat laut Verdi für die Alt-Beschäftigten 3,3 Prozent und für die Neu-Beschäftigten 4,3 Prozent mehr Gehalt angeboten. Also habe die Gewerkschaft als Grundlage für die Verhandlungen eine Untergrenze von drei Prozent und eine Obergrenze von neun Prozent festlegen wollen. "Wir wollen einen Rahmen skizzieren, das Ergebnis ist völlig offen", sagte Bäsler. Nach Angaben von Stumpenhusen erklärten die Arbeitgeber jedoch "für alle unverständlich", dass es in diesem Spielraum keine Lösung geben werde.

Über diese Aussage sei die Große Tarifkommission der Gewerkschaft "mittelschwer entsetzt" gewesen, fügte Bäsler hinzu. Wenn sich der Arbeitgeber nicht bewege, gebe es "keine andere Möglichkeit", als den Streik fortzusetzen.

BVG-Sprecherin Petra Reetz sagte, das Unternehmen habe der Gewerkschaft ein Volumen von 20 Millionen Euro für zwei Jahre angeboten. "Das ist die Schmerzgrenze des Landes Berlin", sagte Reetz. Die Verteilung des Geldes sei Sache von Verdi, fügte sie hinzu. Die 3,3 Prozent für Alt-Beschäftigte und die 4,2 Prozent für die Neu-Beschäftigten seien lediglich "ein Rechenbeispiel" gewesen. (imo/ddp)

Kathrin Hedtke[ddp]

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