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Berlin: BVG und S-Bahn: Fusion "auf Eis"

Die Fusion von BVG und S-Bahn GmbH ist zumindest vorläufig auf Eis gelegt. Derzeit gebe es keinen Grund, diese Pläne voranzutreiben, sagte jetzt der verkehrspolitische Sprecher der CDU, Alexander Kaczmarek.

Die Fusion von BVG und S-Bahn GmbH ist zumindest vorläufig auf Eis gelegt. Derzeit gebe es keinen Grund, diese Pläne voranzutreiben, sagte jetzt der verkehrspolitische Sprecher der CDU, Alexander Kaczmarek. Damit kommt es auch nicht zu dem nach einer Fusion von der Bahn AG vorgesehenen Kahlschlag im Busbereich der BVG. Im Gegenteil: Die BVG will im nächsten Jahr ihr Busnetz in großem Stil umkrempeln. Vom Tisch sind derzeit dafür die Pläne, bei der U-Bahn auf den wichtigsten Linien einen durchgehenden Nachtverkehr einzuführen. Die BVG favorisiert jetzt einen Nachtverkehr ohne Pause am Wochenende auf allen Linien - außer der U 4.

Die Fusion der beiden Betriebe war im April 1998 von den damaligen Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD, Klaus Landowsky und Klaus Böger, vorgeschlagen worden. Die Führung des gemeinsamen Unternehmens trauten sie damals nur der Bahn AG zu. Inzwischen habe sich gezeigt, dass diese ihre eigenen Probleme nicht lösen könne, sagte Kaczmarek vor Eisenbahnern - und erhielt keinen Widerspruch. Zudem sei zweifelhaft, ob es sinnvoll wäre, wenn sich der Senat einem von ihm selbst geschaffenen Monopolbetrieb ausliefere. Dies schließe eine Zusammenarbeit, etwa im Bereich der Werkstätten, nicht aus.

Nach den Plänen der Bahn sollte bei der BVG vor allem der Busverkehr eingeschränkt werden. Die Bahn wollte die Busse vorwiegend als Zubringer zu den S-, U- und Straßenbahnen einsetzen, dagegen sollten Busverbindungen über lange Strecken aufgegeben werden.

Die BVG dagegen setzt auch in Zukunft auf möglichst umsteigefreie Verbindungen. Sie will im nächsten Jahr auch weitere Express-Linien einführen. Neu organisieren will sie außerdem das Nachtnetz, bei dem die Busse dann parallel zu den U-Bahnen des Tagesverkehrs fahren sollen. Am Wochenende ist jetzt ein durchgehender Nachtverkehr der U-Bahn auf allen Linien vorgesehen, aber nicht immer bis zu den Endstationen des Tagesverkehrs. Ohne Nachtverkehr soll danach nur die U 4 (Nollendorfplatz-Innsbrucker Platz) bleiben.

Die Pläne sind so umfangreich, dass die BVG überlegt, auf den üblichen Fahrplanwechsel im Juni zu verzichten und das Netz erst im Herbst neu zu ordnen, wenn bei der S-Bahn der Abschnitt Schönhauser Allee- Gesundbrunnen des Ringes eröffnet wird. Dieser weitere Lückenschluss im Netz ist nämlich wiederum mit umfangreichen Fahrplanänderungen verbunden.

kt

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