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BVG: Ursache von Busbränden umstritten

Am Dienstag brannte zum vierten Mal ein Bus der Marke Mercedes Citaro. Der Hersteller sieht keinen Produktionsfehler und ist bisher nur für einen der Fälle aufgekommen.

Die Ursache für den am Dienstag entstandenen Brand in dem BVG-Bus der Linie 283 wird frühestens in einer Woche durch den Bericht eines Gutachters geklärt. Dies sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz gestern. Das bereits zum vierten Mal ein Bus der Marke Mercedes Citaro in Flammen aufgeht und alle Fahrzeuge aus einer Lieferung aus dem Jahre 2002 stammen, lässt nach Angaben des Herstellers nicht auf einen Produktionsfehler schließen: Bei jedem der Brände gebe es eine andere Ursache – und Mercedes sei bisher nur ein Mal im Jahr 2004 für den Schaden aufgekommen.

Dabei ist der Schaden enorm, sowohl am Image der BVG als auch finanziell: Ein Bus dieser Reihe kostet rund 200 000 Euro, so die BVG. Und es ist unklar, ob die Versicherungen bei einem Wartungsmangel den Schaden bezahlen. Mercedes selbst sagt: „Wir haben die Kosten im Jahr 2004 übernommen, weil die Ursache damals ein Defekt im Luftpresser war“, so Daimler-Sprecher Raimund Grammer. Im Übrigen sei die Citaro-Reihe mit 25 000 seit 1998 ausgelieferten Fahrzeugen der „erfolgreichste Stadtbus weltweit“.

Wenn der Hersteller nicht schuld ist, dann stellt sich die Frage nach der Wartung. Ursache für den Brand bei einem BVG-Bus am 17. Juni war Gutachten zufolge eine beschädigte Isolierung am Abgasrohr. Und einen Monat zuvor, am 2. Mai, waren die Druckluftrohre „verkokt“, wie Verschmutzungen im Gutachter-Jargon heißen. Auch in diesem Fall spricht Mercedes von einem Wartungsmangel.

Bei der BVG heißt es zwar, die Busse dieses Typs hätten infolge des Brandes im Mai „alle vom Hersteller neue Schläuche bekommen“, so Petra Reetz. Daimler betont aber, dass die BVG die Kosten für diese Maßnahme übernommen habe.

Und wie steht es um die Sicherheit der Fahrgäste? Der Verband der deutschen Versicherer hat bundesweit 150 Brände von Bussen gezählt, gegen 15 000 ausgebrannte Pkw. Die Ursache für die ausgebrannten Busse hätten in drei Vierteln aller Fälle „Wartungsursachen“.

Der in Berlin für einen Teil der BVG-Busse zuständige Gutachter Andreas Röse vom Technischen Überwachungs-Verein (Tüv) sagt: „Brände in Bussen sind extrem selten.“ Sicherer als der Omnibus sei kein anderes Beförderungsmittel.

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