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Säule der Sicherheit. Die BVG rüstet gegen Gewalttäter auf. Foto: dpa

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Berlin: BVG will zum Eingreifen animieren Kampagne für Verhalten bei Übergriffen gestartet

Nicht einfach wegsehen und sich davonschleichen, sondern Hilfe rufen – und sich dabei nicht dem Täter nähern: Mit einer Plakat-Kampagne unter diesem Motto wollen die BVG und die Polizei Fahrgäste so sensibilisieren, dass diese bei Übergriffen auf Fahrgäste eingreifen, ohne sich selbst zu gefährden. Rund 800 000 Euro soll die Aktion insgesamt kosten, zu der unter anderem auch neue Piktogramme auf den Notrufsäulen gehören.

Nicht einfach wegsehen und sich davonschleichen, sondern Hilfe rufen – und sich dabei nicht dem Täter nähern: Mit einer Plakat-Kampagne unter diesem Motto wollen die BVG und die Polizei Fahrgäste so sensibilisieren, dass diese bei Übergriffen auf Fahrgäste eingreifen, ohne sich selbst zu gefährden. Rund 800 000 Euro soll die Aktion insgesamt kosten, zu der unter anderem auch neue Piktogramme auf den Notrufsäulen gehören. Derzeit wüssten viele Fahrgäste nicht, wie sie sich richtig verhalten sollen, begründete BVG-Chefin Sigrid Nikutta am Dienstag das Projekt.

Es sei nicht Angst allein, die Zeugen abhalte einzugreifen, sagt der Sozialwissenschaftler Hans-Gerd Jaschke von der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin. Viele fragten sich auch, warum man selbst aktiv werden solle, wenn es weitere Zeugen gebe. Zudem befürchteten Zeugen häufig, zu viel Zeit durch ihr Einschreiten zu verlieren. Außerdem sei das Helfen wenig anerkannt; nicht immer habe zum Beispiel ein Arbeitgeber Verständnis, wenn ein Mitarbeiter zu spät komme, weil er sich als Zeuge gemeldet habe. Die Kampagne könne dazu beitragen, auch dies zu ändern.

Empfohlen wird, schnell über die Notrufsäulen der BVG oder per Handy unter 110 Hilfe anzufordern und dann zu warten, bis diese eintrifft. Keinesfalls solle man sich einem Täter nähern, rät Tanja Knapp von der Polizei. Wie schnell die Polizei eintreffe, lasse sich nicht allgemein vorhersagen, erklärte Innensenator Ehrhart Körting (SPD), der hofft, dass sich die Kampagne auf den gesamten öffentlichen Raum auswirke. Die größer werdende Wahrscheinlichkeit des Eingreifens werde potenzielle Täter verunsichern, so ist Körting überzeugt.

Zur Sicherheit beitragen solle die verstärkte Überwachung mit Kameras, auf die jetzt mit großen Schildern hingewiesen werde, sagte Nikutta weiter. Einmalig lasse sich die BVG den Ausbau des Sicherheitssystems 12 Millionen Euro kosten; auf Dauer seien es jährlich 16 Millionen Euro – auch durch den Einsatz von mehr Personal. Klaus Kurpjuweit

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