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BVG-Züge: Auf dem Abstellgleis

Käufer für alte Züge gibt es kaum. Dann bleibt lediglich der Schrottplatz – aber auch das bringt Geld

Die BVG hat gestern ihren ersten neuen Serienzug für die U-Bahn-Linien U 1 bis U 4 in Betrieb genommen. Bis zum Jahresende sollen die 20 bestellten Züge, die aus je vier durchgehend begehbaren Wagen bestehen, ausgeliefert sein. Wegen technischer Probleme hatte sich die BVG fast ein Jahr lang geweigert, die Wagen vom Hersteller Bombardier abzunehmen. Mit dem Eintreffen der neuen Züge kann die BVG alte Fahrzeuge ausmustern. Wahrscheinlich wandern sie auf dem Schrott. Bisher ist es nur selten gelungen, ausrangierte Fahrzeuge zu verkaufen. 1997/98 konnte die BVG immerhin mehr als 200 Wagen an die U-Bahn in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang für mehr als eine Million Euro veräußern. Etwas besser sieht es mit ausrangierten Straßenbahnen aus. Vor allem in Osteuropa gibt es Interesse daran. So hat die BVG Ende des vergangenen Jahres 21 Bahnen nach Stettin verkauft; zuvor konnte sie auch schon zehn Züge an die rumänische Stadt Braila abgeben. Derzeit laufen Verkaufsgespräche. 30 Bahnen bietet die BVG an.

Dagegen hat die S-Bahn keinen Käufer für ihre zum Teil schon vor Jahren ausrangierten Züge der Baureihe 485 gefunden, die einst noch für die Reichsbahn der DDR gebaut worden waren. Gespräche mit Städten in Polen hätten „leider keinen Erfolg“ gehabt, sagte Bahnsprecher Burkhard Ahlert. 65 bereits aus dem Betrieb genommene Einheiten aus je zwei Wagen werden nun verschrottet.

Einfacher wird die BVG ihre alten Busse los. An Eindeckern sind andere Verkehrsbetriebe interessiert; Doppeldecker werden oft zu Stadtrundfahrtsbussen umgebaut oder finden als Wohnmobil neue Liebhaber. Klaus Kurpjuweit

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