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Unsere Autorin Antonia (15) hat die "Runtastic"-CD ausprobiert.

© privat

CD "Runtastic Music": Der Mega-Super-Duper-Ultra-Power-Jogging-Mix

Na, wer hat die grellsten neonfarbigen T-Shirts? Wer trägt die coolsten, hautengen Sporthosen aus einer speziell entwickelten Hightechfaser? Laufen ist nicht mehr gleich laufen. Jetzt kommt eine CD - mit Laufmusik.

Meine abgenutzten schwarzen Laufschuhe stehen in der Ecke meines Zimmers, durch die Fenster kann ich etliche Sportler beobachten. Herbst, es ist wieder Laufsaison. Jogging ist in den vergangenen Jahren offensichtlich zu einem Trend geworden. Doch mittlerweile ist Laufen nicht mehr nur gleich Laufen. Auf dem Sportplatz fühlt man sich teilweise schon wie auf dem Laufsteg: Wer hat die grellsten neonfarbigen T-Shirts? Wer trägt die coolsten Running Tights aus einer speziell entwickelten Hightechfaser? Stimmt das Adidas-Motto: „Boost your run!“, oder sieht die Frau dahinten mit ihren Nikeschuhen doch tatsächlich so aus, als würde sie durch deren Federung gleich abheben, während der mit den Adidasschuhen auf einer Bank zusammensackt?

Nicht nur Mode, sondern auch die Musik spielt mittlerweile eine große Rolle. Welchen jugendlichen Jogger sieht man heutzutage noch ohne Kopfhörer seine Runden drehen? Auch dafür gibt es nun speziell entwickelte CDs. Ich habe „Runtastic Music – Running Vol. 2“ ausprobiert. Der Mix soll mit Tempo und Dynamik perfekt auf die Phasen des Laufens abgestimmt sein. Auf die Phasen des Laufens? Welche Phasen denn? Gibt es da einen bestimmten Ablauf, dem man folgen sollte? Wenn ich meinen Lauf beschreiben müsste, würde mir nur einfallen: „Joa ich fange langsam an und werde dann immer schneller.“ Nix mit Phasen. Doch wer weiß, ausprobieren will ich diese CD auf jeden Fall einmal. Ich also rein in meine alten Treter – Vintage ist doch schließlich in, oder? - T-Shirt an und Kopfhörer auf. Los geht’s! Kaum habe ich langsam begonnen zu traben, höre ich One Republic mit „If I lose myself“ in meinem Ohr.

Das Lied ist mit einigen Beats hinterlegt, die sich tatsächlich sehr schön meinem Lauf anpassen. Meine Motivation steigt. Als Nächstes folgt „Ten feet tall“. Allmählich steigere ich mein Tempo und bin gerade schön im Lauf, da beginnt ein schleppender viel zu langsamer Song. Den kenne ich doch! Ja! Avicii, „Addicted to you“. Warum denn das jetzt? Im Refrain nimmt der Rhythmus zwar doch noch Fahrt auf, aber optimal an meine „Laufphase“ war das nun wirklich nicht angepasst. Ich denke meine Erwartung, immer genau im Rhythmus des Basses joggen zu können, war etwas zu hoch. Dafür sind die „Laufphasen“ bei jedem einfach zu individuell. Es folgen weitere 17 Remixe von aktuellen Hits wie „Pompeii“, „Parachute“ und „La La La“. Auch von Klangkarussel ist ein neuer Song dabei. Perfekt angepasst war das Ganze nicht, aber motivierend wirkten die Songs trotzdem. Da wahrscheinlich auch kaum jemand länger als eine Stunde joggen geht, findet man auf der zweiten CD einen 30- und einen 60-minütigen sogenannten „Non-Stop-Powermix“, perfekt für eine kleine Runde oder ein Workout.

Die Autorin, Antonia Bretschkow, schreibt für unser neues Jugendmagazins "Schreiberling". Lust auf mehr? Werdet unsere Freunde auf www.facebook.de/Schreiberlingberlin oder folgt uns auf www.twitter.com/schreiberling_. Fanpost und Kritik an schreiberling@tagesspiegel.de

Antonia Bretschkow

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