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Kai Wegner auf einer Veranstaltung zum Thema Nachhaltigkeit.

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CDU-Generalsekretär Kai Wegner: „Wir werden jünger“

Kai Wegner ist der Generalsekretär der Berliner CDU und Metropolenbeauftragter der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. Was das Wahl-Debakel in Hamburg für Berlin und seine Partei bedeutet, erklärt er ihm Interview.

Von Sabine Beikler

Herr Wegner, die CDU in Hamburg kassierte mit 15,9 Prozent das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Welche Fehler wurden gemacht?

An dem Ergebnis ist nichts schönzureden. Es ist verheerend. In Hamburg gab es keine Wechselstimmung, breite Schichten wünschten sich Olaf Scholz wieder als Bürgermeister.

Hamburger Christdemokraten sagten, eine Großstadtwahl sei eine Personenwahl. Ist das nicht zu einfach, zu sagen, der Kandidat Dieter Wersich konnte nicht punkten?
Es muss beides stimmen: authentisches Personal und die richtigen Themen. Wenn das passt, werden wir in großen Städten wieder erfolgreich sein.

In der Großstadt laufen der CDU die Wähler weg. Was wollen Sie als Großstadtbeauftragter ändern?
Wir müssen an Inhalten und Personen arbeiten. Wir müssen die Themen ansprechen, die die Menschen bewegen. Als Großstadtbeauftragter erwarte ich, dass wir diese Themen auch im Bundestag besprechen – von bezahlbaren Mieten über Städtebauförderung, mehr Grün in der Stadt. Es geht darum, die Lebensqualität in Großstädten zu verbessern. Hier ist die Bundespolitik ebenso gefordert wie die Stadtpolitik.

Lässt die Bundespolitik die Länder allein?
Nein, aber die Städte müssen weiter entlastet werden. Und hier ist der Bund gefordert.

Sie fordern eine größere Öffnung der CDU hinsichtlich der Themen soziale Gerechtigkeit, Mobilität, Ökologie, Wohnen und Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Aber zum Thema Ökologie hört man in der Berliner CDU kaum etwas.
Das ist falsch. Wir haben vor drei Jahren auf einem Parteitag gemeinsam erarbeitet, wie Berlin die Hauptstadt der Nachhaltigkeit werden kann.

In Berlin läuft es für die CDU vergleichsweise gut in der Koalition. Sie sprechen selbstbewusst von einer Metropolenpartei. Wie schaffen Sie es, junge Leute zu motivieren?
Die Berliner CDU ist eine sehr junge Partei, wenn ich mir das Spitzenpersonal anschaue. Unsere Aufgabe ist es, als Volkspartei allen gesellschaftlichen Gruppen Politikangebote zu machen. Da denke ich an altersgerechtes Wohnen, unideologische Bildungspolitik, lebendige Kieze und an die Teilhabe aller Bürger.

Das Wort Generationenwechsel hört man in der Berliner CDU häufig. Gelingt er?
Der Generationenwechsel läuft kontinuierlich weiter. Und den Neuanfang um Frank Henkel haben wir vor Jahren erfolgreich vollzogen.

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