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Berlin: CDU Mitte soll heute Diepgen nominieren

Der CDU-Landesvorsitzende und ehemalige Regierungschef Eberhard Diepgen soll heute für den Bundestags-Wahlkreis Berlin - Mitte nominiert werden. Ein Gegenkandidat sei "bisher nicht sichtbar", sagte der CDU-Kreisvorsitzende Peter Kittelmann.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Der CDU-Landesvorsitzende und ehemalige Regierungschef Eberhard Diepgen soll heute für den Bundestags-Wahlkreis Berlin - Mitte nominiert werden. Ein Gegenkandidat sei "bisher nicht sichtbar", sagte der CDU-Kreisvorsitzende Peter Kittelmann. Auch das Vorstandsmitglied Frank Henkel, Fraktionsgeschäftsführer der CDU im Abgeordnetenhaus und Vertrauter des Fraktionschefs Frank Steffel, meinte gestern: "Eine Gegenkandidatur scheint vom Tisch zu sein". Er rechne - auf der CDU-Wahlkreisvertreterversammlung im Neuen Stadthaus - mit einem guten Ergebnis für Diepgen.

Ursprünglich hatte der DDR-Bürgerrechtler Günther Nooke, der von den Grünen zur Union gewechselt war und seit 1998 für die CDU im Bundestag sitzt, Ansprüche auf den prestigeträchtigen Wahlkreis Mitte erhoben. Mit Unterstützung des CDU-Kreisvorstandes setzte sich aber Diepgen mit seiner Kandidatur durch. Nooke, der stellvertretender Fraktionschef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist, musste nach Pankow ausweichen. Dort wird am 24. Januar nominiert. Es wird zu einer Kampfkandidatur kommen, weil sich der rechtskonservative Rechtsanwalt Markus Roscher ebenfalls um den Wahlkreis bewirbt.

Er verspüre einen großen Rückhalt in weiten Teilen des Kreisverbandes, sagte Roscher gestern. Nooke ist trotzdem zuversichtlich, dass er in Pankow nominiert wird. "Ich habe einen völlig anderen Politikansatz", so Roscher. "Ich will mit einer restriktiven Haltung zur inneren Sicherheit das konservative Feld in der Union bestellen". Er verließ 1998 die FDP und wechselte mit anderen "Nationalliberalen" zum Bund Freier Bürger. Einer Vereinigung, die mit der Freiheitlichen Partei Österreichs, dessen Chef Jörg Haider ist, sympathisiert. Von dort stieß Roscher zur Berliner CDU.

Zur Kandidatur gegen Nooke entschloss sich Roscher, weil er im benachbarten Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg nicht landen konnte. Dort wird der CDU-Kreisvorsitzende Kurt Wansner, ebenfalls ein rechter Flügelmann, für den Bundestag kandidieren. Chancen, gewählt zu werden, haben die CDU-Bewerber in allen drei Wahlkreisen nicht. Entscheidend ist die Landeliste, die am 16. Februar aufgestellt wird: Für deren Platz 1 interessieren sich Diepgen, Nooke und der Kulturexperte Uwe Lehmann-Brauns.

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