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Berlin: Cecilia Bartoli: Alarm für die Diva

Gemäldegalerie, gestern nachmittag. Sie wollen nur eins: Ein Autogramm von Cecilia Bartoli.

Gemäldegalerie, gestern nachmittag. Sie wollen nur eins: Ein Autogramm von Cecilia Bartoli. Am besten direkt auf ihre neue CD, die gerade unters Pressevolk gestreut wird. Fragen sind da Nebensache und für die Antworten ohnehin meist Dirigent Nikolaus Harnoncourt zuständig. Der doziert über die eingespielte Oper, Joseph Haydns "Armida", und ihre Bedeutung für die Musik im Besonderen und Allgemeinen. Und gibt sich wortkarg, was die Zusammenarbeit mit La Bartoli betrifft: "Zwei Küchenchefs, die ein gemeinsames Rezept ausgekocht haben, verraten schließlich auch keine Details - und das Publikum soll kosten und genießen." Kunst lebt eben auch vom Geheimnis. Die Diva lässt nur momentweise durch ein keckes Augenaufblitzen und ein Schütteln der schwarzen Mähne ihr Bühnentemperament erahnen. Vermutlich überlegt sie schon, ob sie es schaffen wird, dem Fanansturm zu entrinnen. Natürlich nicht - kaum ist das letzte Wort gesagt, stürzt sich alles auf die Diva. Harnoncourt geht voraus zu den beiden Gemälde, um deretwegen man eigentlich hergekommen war. Sie passen zur Oper und zeigen den Ritter Rinaldo und seine Geliebte Armida.Die Fans himmeln derweil weiter ihren Star an, und lösen im Gedränge beinahe die Alarmanlage aus.

jök

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