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Berlin: Chansons, Märchen und Briefe von der großen Reise Das Frankreich-Zentrum an der TU zeigt einen Ausschnitt seiner Arbeit

Im Veranstaltungssaal des Institut Français am Kurfürstendamm liegen ausgesuchte Bücher über Frankreich, Chansons werden aus Lautsprechern gewispert, später deklamiert Alain Jadot vom Café littéraire ein Gedicht vom Arthur Rimbaud. Sechs Jahre nach seiner Gründung haben die Wissenschaftler des Frankreich-Zentrums der Technischen Universität am Freitag ihre Arbeit präsentiert.

Im Veranstaltungssaal des Institut Français am Kurfürstendamm liegen ausgesuchte Bücher über Frankreich, Chansons werden aus Lautsprechern gewispert, später deklamiert Alain Jadot vom Café littéraire ein Gedicht vom Arthur Rimbaud. Sechs Jahre nach seiner Gründung haben die Wissenschaftler des Frankreich-Zentrums der Technischen Universität am Freitag ihre Arbeit präsentiert. „Die Weisheit erreicht man angeblich erst nach sieben Jahren“, sagt Institutsleiter Etienne François, „aber wir wollen uns trotzdem jetzt schon vorstellen.“ 1998 wurde das Zentrum auf Senatsbeschluss an der TU angesiedelt. Mittlerweile sind drei von den vier vorgesehenen Professuren besetzt. Etienne François hat den Lehrstuhl in Geschichte, Thomas Gil unterrichtet Philosophie und Margarete Zimmermann widmet sich seit Sommer 2002 der Literaturwissenschaft. Darüber hinaus halten jedes Semester Gastdozenten aus Frankreich Seminare in französischer Sprache ab. Eine Stiftungsprofessur ist in Vorbereitung.

Bislang ergänzte das Zentrum das Lehrangebot der TU, ohne einen eigenen Studiengang anzubieten. Die Vorträge, Arbeitsgruppen, Seminare und Vorlesungen sind für alle Studenten zugänglich. Ab dem Wintersemester 2005/2006 soll ein Aufbaustudiengang das Lehrangebot abrunden. Angepeilte Größe des Jahrgangs: etwa 20 Studenten, die sich in einem internationalen Verfahren bewerben können. Ausgebildet wird in den Optionen „Staat, Technik, Wirtschaft“ und „Kulturen des modernen Frankreichs“ auf einen Masterabschluss. Damit wollen die Wissenschaftler mehr Studenten an das Zentrum binden.

In den sechs Jahren haben die Wissenschaftler des Zentrums eine Menge veröffentlicht. Einige ihrer Bücher stellten sie vor, etwa Einblicke in das Frankreich- und Polenbild deutscher Reisender um 1800. „Das Ergebnis“, sagt der Historiker Bernhard Struck fast entschuldigend über die untersuchten Reiseberichte, „ist für Frankreich nicht so gut. Außerhalb von Paris sieht es in der französischen Provinz nicht so toll aus.“ Im frühen 19. Jahrhundert zumindest. Für das Titelbild ihres letzten Buches über Autorinnen des 16. und 17. Jahrhunderts stöbert Margarete Zimmermann noch in den riesigen Büchermagazinen der Bibliothèque Nationale de France von Paris. Roswitha Böhm hat sich mit den Märchen von Marie-Catherine d’Aulnoy gewidmet, in denen mutige Prinzessinnen ihre Prinzen retten. Auf einige der vorgestellten Werke muss man sich allerdings noch etwas gedulden. Sie sind gerade erst in Druck gegangen.

Frankreich-Zentrum, TU Berlin, Ernst-Reuter-Platz 7, Charlottenburg, Telefon 31479410, www.tu-berlin.de/fak1/frankreich-zentrum.

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