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Berlin: Chaos in Tegel: Asyl-Aktivisten sperren Zufahrt

„Es tut uns wirklich leid, aber Sie müssen es mit Laufen versuchen.“ Diese Auskunft bekamen Passagiere am Montagabend von der Flughafenauskunft Tegel – die Zufahrtstraße zum Airport war nämlich dicht, Aktivisten blockierten rund eine Stunde lang die Straße.

„Es tut uns wirklich leid, aber Sie müssen es mit Laufen versuchen.“ Diese Auskunft bekamen Passagiere am Montagabend von der Flughafenauskunft Tegel – die Zufahrtstraße zum Airport war nämlich dicht, Aktivisten blockierten rund eine Stunde lang die Straße. Mit einer mehrstündigen Protestaktion hielten bis in den späten Abend insgesamt rund 70 Protestler 80 Beamte der Landespolizei sowie die Bundespolizei und die Flughafenmitarbeiter in Atem. Anlass der Blockade war die geplante Abschiebung eines Mannes nach Pakistan.

Ab kurz vor 20 Uhr mussten sich Fluggäste zu Fuß den Weg über den Autobahnzubringer und die Schräge hinauf zum Terminalgebäude bahnen. Taxifahrer ließen Fahrgäste weit vor dem Airportgebäude heraus. Die Polizei ermittelt wegen Nötigung im Straßenverkehr, Hausfriedensbruchs und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Die Flughafengesellschaft erbat beim Senat eine Sondergenehmigung, im Sinne der Passagiere statt bis um 23.30 Uhr bis Mitternacht starten zu dürfen – diese wurde erteilt. Es kam zu rund 40-minütigen Verspätungen.

Immer wieder liefen derweil die Protestler von der Straße ins Terminalgebäude und zurück, es gab auch Rangeleien mit der Polizei. Auch über das Internet wurde dazu aufgerufen, „am besten in Kleingruppen und wenig auffällig um 19 Uhr“ nach Tegel zu kommen. Treffpunkt war auch das „Rückführungsgefängnis“ – mit detaillierter Ortsangabe. Zudem wurde zu Aktionen wie folgender aufgefordert: Aktivisten sollten die Passagiere des Fluges um 19 Uhr beim Check-In über die geplante Abschiebung informieren. In einem Aufruf hieß es: „Sie können diese verhindern, wenn Sie dem Piloten/der Pilotin mitteilen, dass Sie um ihre eigene Sicherheit fürchten. Die Pilotin hat das Recht, sich zu weigern, Flüchtlinge mitzunehmen. Ein Gespräch mit dem Piloten kann erwirkt werden durch die Weigerung sich hinzusetzen oder das Handy auszuschalten.“ Das Ziel, die Crew nicht zum Flugzeug gelangen zu lassen, erreichten die Aktivisten nicht. Ob das Flugzeug aber auch tatsächlich abhob, war am späten Abend unklar. Annette Kögel, Robert Wagner

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