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Berlin: Charité: 8800 Mitarbeiter sind rechtlich kündbar

Die Charité hat eine Liste mit denjenigen Mitarbeitern zusammengestellt, die potenziell kündbar sind. Dies betrifft 8824 der derzeit rund 13 200 Beschäftigten.

Die Charité hat eine Liste mit denjenigen Mitarbeitern zusammengestellt, die potenziell kündbar sind. Dies betrifft 8824 der derzeit rund 13 200 Beschäftigten. Die übrigen 4375 Mitarbeiter seien aus rein rechtlichen Gründen unkündbar, sagte der Charité-Vorstandsvorsitzende Detlev Ganten – zum Beispiel, weil sie länger als 15 Jahre beim Universitätsklinikum angestellt seien oder sich im Mutterschutz befänden. Dies bedeute aber nicht, dass allen anderen die Entlassung drohe. „Natürlich werden wir in einem weiteren Schritt prüfen müssen, wer von diesen Mitarbeitern tatsächlich verzichtbar ist. Schließlich wollen wir die Exzellenz der Charité nicht gefährden.“

Wie berichtet, bereitet der Charité-Vorstand derzeit die betriebsbedingte Kündigung von 1500 Mitarbeitern vor – als Reaktion auf die von der Gewerkschaft Verdi abgebrochenen Verhandlungen über einen Notlagentarifvertrag, mit dem das Klinikum rund 40 Millionen Euro Personalkosten pro Jahr sparen wollte. Diese Kündigungen sollen zusätzlich zu dem bereits beschlossenen sozialverträglichen Abbau von 1600 Stellen erfolgen.

Allerdings hofft Charité-Chef Ganten noch auf eine Einigung mit Verdi, mit der man die Kündigungen abwenden könne. Bis zur Sitzung des Aufsichtsrates am 15. Juni sei noch Zeit. „Ich bin sicher, dass die Vernunft obsiegen wird.“

Diesen Optimismus teilt Verdi offenbar nicht. „Ich wüsste nicht, auf welcher Basis wir verhandeln sollten“, sagt Georg Güttner-Mayer, bei Verdi Fachmann für das Gesundheitswesen. Das Klinikum befinde sich schließlich in keiner akuten Not. Der Charité-Vorstand habe nicht den wahren Verursacher der Finanzkrise benannt, „den Senat, der die Zuschüsse für die Charité kürzt“.

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