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Berlin: Charité-Aufsichtsrat künftig ohne Uni-Präsidenten

Der Senat will die Präsidenten der Freien Universität und der Humboldt-Universität aus dem Aufsichtsrat der Charité entfernen. Das ist nur eine von mehreren Empfehlungen für ein neues Gesetz zur Universitätsmedizin, das im Januar 2006 in Kraft treten soll.

Der Senat will die Präsidenten der Freien Universität und der Humboldt-Universität aus dem Aufsichtsrat der Charité entfernen. Das ist nur eine von mehreren Empfehlungen für ein neues Gesetz zur Universitätsmedizin, das im Januar 2006 in Kraft treten soll. In den Universitäten kann man diese Absicht des Senats nicht verstehen. Wenn die neue Charité aus der Fusion der Medizin der Freien Universität und der Humboldt-Universität entstanden ist, dann müssten die Universitäten auch Einfluss auf den Zusammenhang der Medizin mit den anderen Wissenschaften nehmen können. Wenn der Senat das nicht mehr wolle, schlage er wohl den Weg zu einer eigenständigen medizinischen Hochschule ein, heißt es.

Eine solche Absicht wird von der Sprecherin des Wissenschaftssenators, Brigitte Reich, vehement bestritten. Auch der SPD-Hochschulexperte Bert Flemming lehnt eine eigenständige medizinische Hochschule ab. Bert Flemming verweist auf die Verknüpfungen der Universitätsmedizin mit anderen Forschungsfeldern: Der Ausbau eines Bio-Campus in Berlin und die Bewerbung im Exzellenzwettbewerb mit einem Forschungscluster in den Lebenswissenschaften (Medizin und Biologie) seien ohne die Verbindung mit den anderen Fächern der Universitäten undenkbar.

Große Sorge bereitet das Finanzrisiko in Höhe von 260 Millionen Euro, das an der Charité bis zum Jahre 2010 entstehen könnte. Die Universitäten wollen die Haftung für dieses Risiko nicht übernehmen, fürchten aber, dass ihnen der Gesetzgeber die Haftung aufbürdet. Bert Flemming weist einen solchen Verdacht zurück. Die Universitäten könnten solch ein Risiko gar nicht übernehmen. Am 16. November wird der Wissenschaftsausschuss diskutieren. U.S.

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