zum Hauptinhalt

Berlin: Charité-Chef Einhäupl lobt Senatskonzept

Das Uni-Klinikum soll 500 Millionen Euro erhalten, muss aber Betten abbauen

Der Vorstandschef der Charité, Karl Max Einhäupl, begrüßte am Mittwoch die Einigung des Senats auf ein Sanierungskonzept für das Universitätsklinikum. „Das ist eine wissenschaftspolitisch kluge Entscheidung.“ Durch den Senatsplan werde der Wissenschaftsstandort Berlin konsolidiert – der Plan sei auch eine gute Grundlage, die Gesundheitsbranche und damit die Wirtschaft der Stadt auszubauen, sagte Einhäupl dem Tagesspiegel. Die Charité habe schon vor langer Zeit angeboten, mittelfristig 500 Betten abzubauen. Bereits Ende 2011 könnten 200 Betten aufgegeben werden.

Wie berichtet, will der Senat alle drei Standorte der Charité (Benjamin-Franklin, Mitte und Rudolf-Virchow) erhalten. Es soll auch im Südwesten Berlins kein Krankenhaus des landeseigenen Gesundheitskonzerns Vivantes geschlossen werden, aber die Charité muss in eigener Verantwortung 500 Betten streichen. Im Gegenzug erhält das Uni-Klinikum Planungssicherheit für dringende Investitionen. Am kommenden Dienstag will der Senat das Reformkonzept beschließen.

Der SPD-Landes- und Fraktionschef Michael Müller teilte gestern mit, dass für die Investitionen 500 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt zur Verfügung gestellt werden. Das ist weniger, als die Charité ursprünglich veranschlagt hatte, nämlich 636 Millionen Euro. Diese Planung wurde 2009 vom Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) gestoppt. Einhäupl wies erneut auf die „in den nächsten Jahren dringend nötigen Baumaßnahmen“ hin. Nur wenn dank modernisierter Gebäude die Abläufe verbessert würden, könne der vom Senat geforderte Abbau von Betten wettgemacht werden. Die wirtschaftlichen Probleme der Charité hingen maßgeblich mit der maroden Bausubstanz zusammen.

CDU und Grüne begrüßten am Mittwoch, dass alle drei Klinikstandorte erhalten bleiben. Allerdings hätte der Senat diese Entscheidung viel früher treffen können, erklärte der CDU-Hochschulexperte Nicolas Zimmer. Wichtig sei jetzt finanzielle Planungssicherheit für die Charité. Der Grünen-Haushälter Oliver Schruoffeneger wies daraufhin, dass der Abbau von 500 Betten allein die Charité nicht wirtschaftlicher mache. Das Senatskonzept sei eher ein „fauler Kompromiss“. Der FDP-Fraktionschef Christoph Meyer bezweifelt, dass das Senatsmodell zukunftsfähig ist. tiw/za

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false