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Unermüdlich. Etwa 250 Streikende finden sich täglich vor den Kliniken ein.

© dpa

Charité-Streik: Keine Einigung in Sicht

Reinigungskräfte, Hausmeister und Wachleute der Charité-Tochterfirma CFM streiken für einen Tarifvertrag und mehr Lohn. Eine Einigung ist derzeit nicht in Sicht - von beiden Seiten.

Beim Streik an der Charité verhärten sich die Fronten. Vor zwei Wochen haben Reinigungskräfte, Hausmeister, Fahrer und Wachleute der Charité-Tochterfirma CFM die Arbeit niedergelegt. Seitdem demonstrieren jeden Tag insgesamt fast 250 Streikende vor den Gebäuden der Universitätsklinik in Wedding, Mitte und Steglitz. Die Gewerkschaft Verdi fordert einen Tarifvertrag und 168 Euro mehr Monatslohn, die CFM hat kleinere Aufstockungen angeboten. Von beiden Seiten heißt es: Eine Einigung ist nicht in Sicht. Und das, obwohl sich an der Charité schon die nächsten Mitarbeiter auf eine harte Tarifrunde einstellen.

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund startet im November die Verhandlungen für die mehr als 2000 Mediziner der Charité. An den Universitätskliniken Hannover und Göttingen hatte es am Montag schon Warnstreiks gegeben. Bundesweit fordert der Marburger Bund fünf Prozent mehr Lohn.

Während die Patienten derzeit wenig vom Arbeitskampf bei der CFM merken, berichten Schwestern und Pfleger, dass sich zunehmend Botengänge und Entsorgungen verzögerten. „Wir haben Leiharbeiter von anderen Firmen hinzugezogen“, sagte CFM-Sprecherin Lena Weith. Die rund 2000 Beschäftigten der CFM erledigen für die Klinik seit fünf Jahren die Reinigung, Transporte und Sicherheitsaufgaben. Derzeit erhalten sie zwischen 1250 und 1500 Euro brutto für eine Vollzeitstelle im Monat. Die Firma hat erst kürzlich die Löhne der Wachleute von 6,55 Euro die Stunde auf 7,50 Euro erhöht. Damit erfüllt die CFM nun die Maßgaben des Vergabegesetzes. Die landeseigene Universitätsklinik – und dadurch Berlin – hält 51 Prozent der Anteile an der CFM, andere Eigentümer sind unter anderem die privaten Dienstleister Dussmann und Vamed. Da derzeit unklar ist, wer den künftigen Senat bilden wird, können die Streikenden auch keinen Druck über Mitglieder des Charité-Aufsichtsrats auf die CFM ausüben.

Ebenfalls keine Bewegung gibt es an den drei Marzahner Altenheimen des privaten Betreibers Alpenland. Dort streiken seit sechs Wochen rund 60 von 150 Beschäftigten für eine Angleichung der Löhne an die Entgelte im Westen der Stadt. Die Beschäftigten in Marzahn bekommen im Schnitt einen Monatslohn von rund 1900 Euro brutto – und damit bis zu 300 Euro weniger als ihre Kollegen in Zehlendorf. Die Heimleitung arbeitet lehnt die Forderung ab.

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