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Berlin: Charité trennt sich von Ex-Stasi-Major

Die Charité wird sich „unverzüglich“ von einem ehemaligen StasiMajor trennen, dessen Einstellung als leitender Mitarbeiter zu erheblichen Protesten geführt hatte. Das teilte der Vorstandsvorsitzende Detlev Ganten gestern mit.

Die Charité wird sich „unverzüglich“ von einem ehemaligen StasiMajor trennen, dessen Einstellung als leitender Mitarbeiter zu erheblichen Protesten geführt hatte. Das teilte der Vorstandsvorsitzende Detlev Ganten gestern mit. Der Vorstand folgt damit der Empfehlung einer von ihm eingesetzten Untersuchungskommission unter dem Vorsitz des Theologen Richard Schröder. „Nach den üblichen Kriterien der Bewertung einer hauptamtlichen Mitarbeit im Range eines Majors in der Hauptabteilung IX/3 ist die Zumutbarkeit einer Weiterbeschäftigung nicht gegeben.“

Zu diesem Schluss war die Kommission nach Angaben von Ganten nach der Prüfung zusätzlicher Unterlagen gelangt. Sie hatte unabhängig entscheiden sollen, ob die Verpflichtung des Ex-Offiziers vertretbar war oder nicht. Wie angekündigt, habe sich der Charité-Vorstand von dem Votum des Gremiums leiten lassen, erklärte Detlev Ganten. Der Vorstandschef hatte bereits zuvor Fehler bei der Verpflichtung des ehemaligen Geheimdienstlers zugegeben. Die Frage der Zumutbarkeit sei nicht ausreichend berücksichtigt worden.

Wie berichtet, hatte das Bekanntwerden des Vorlebens der seit Jahresbeginn tätigen Führungskraft zu einer Protestwelle geführt. Bei seinen Untergebenen war der neue Vorgesetzte bereits zuvor durch seinen rigiden Stil aufgefallen. Laut Ganten hatte ihn der Vorstand als geeignetsten Bewerber für den Posten ausgewählt. Die Details der Vertragsbeendigung werden derzeit festgelegt. Die Trennung von dem Mann, der bereits vor einer Woche von seiner Tätigkeit freigestellt wurde, wird die Klinik teuer zu stehen kommen. Bei der Auflösung des Fünf-Jahres-Vertrages dürfte eine hohe Abfindungssumme fällig werden. du-

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