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Berlin: Charité will Streikenden ein Angebot machen

Senator sieht bereits Durchbruch bei Verhandlungen. Verdi wartet ab

Im Tarifstreit um die Bezahlung der nichtärztlichen Beschäftigten an der Charité gab es nach Angaben von Wissenschaftssenator Thomas Flierl (Linkspartei/PDS) einen Durchbruch. Nachdem am gestrigen Freitag 250 Mitarbeiter der Charité-Tochter Facility-Management in den Streik getreten waren, stimmte der Aufsichtsrat des Klinikums einem neuen Tarifangebot an die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zu. Der Vorschlag ist zwischen Gewerkschaft und Charité-Vorstand während des Streiks des Pflegepersonals am Mittwoch vereinbart worden.

Kommende Woche werde die Charité der Streikleitung das neue Angebot vorlegen, hieß es von der Senatsverwaltung. In Hinblick auf die morgige Abgeordnetenhauswahl sagte Flierl: „Ob ein Tarifabschluss vom nächsten Aufsichtsrat gebilligt wird, hängt von seiner zukünftigen Zusammensetzung ab.“ Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD), der ebenfalls Mitglied im Aufsichtsrat ist, sagte, ein Tarifergebnis müsse den finanziellen Möglichkeiten Berlins entsprechen, da die Charité ein öffentliches Unternehmen sei.

Verdi begrüßte die Verhandlungsbereitschaft der Klinikleitung, einen Anlass zur Entwarnung gebe es aber nicht, sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft Georg Güttner-Mayer. Zwar solle die Arbeit am Uni-Klinikum an diesem Wochenende vorerst wieder aufgenommen werden, aber erst wenn wirklich ein verhandlungsfähiges Angebot vorliege, könne der Ausstand kommende Woche ausgesetzt werden. Für die endgültige Beendigung des Arbeitskampfes sei ein Verhandlungsergebnis notwendig, über das die Gewerkschaftsmitglieder zuvor abstimmen müssen. Der Ausstand verursache nach Auskunft von Flierl täglich einen wirtschaftlichen Schaden von etwa einer Million Euro.

Der Streik begann am vergangenen Dienstag, nachdem die Verhandlungen über die Übernahme des Tarifvertrages des öffentlichen Dienstes für die 12 800 nichtärztlichen Charité-Mitarbeiter gescheitert waren.

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