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© Kai-Uwe Heinrich

Charlottenburg: Blitzblankes Bad

In Charlottenburg wird die älteste Schwimmhalle der Stadt wiedereröffnet. Fast zwei Jahre hat die denkmalschutzgerechte Sanierung des Jugendstilbades gedauert. Weitere Sanierungen folgen.

Um 13 Uhr wird das blaue Band durchschnitten, dann heißt es: Wasser frei! Das älteste Stadtbad Berlins, die im Jahr 1898 erbaute „Alte Halle“ in Charlottenburg, öffnet heute in neuem Glanz, auch das Kursprogramm wird wieder gestartet. „Wenn der Trubel losgeht, machen wir drei Kreuze“, sagt Badebetriebsleiterin Britta Decke.

Fast zwei Jahre hat die denkmalschutzgerechte Sanierung des Jugendstilbades gedauert. Die Lüftungsanlage wurde ausgetauscht, die Halle frisch gestrichen, der Sanitärbereich von Grund auf erneuert und schimmelbefreit. Die größte Baustelle aber war das mit seinen asymmetrischen Aufbauten außergewöhnliche Glasdach des Bades: „Das war komplett marode und wurde durch ein neues Dach im gleichen Stil ersetzt“, sagt Bädervorstand Klaus Lipinsky. Badebetriebsleiterin Decke ist unter dem Glashimmel schon einmal Probe geschwommen – bei Mondschein: „Es kommt viel mehr Licht durch, es ist ein richtiger Traum“, schwärmt sie.

Vor der Eröffnungsfeier werden Sportsenator Ehrhart Körting (SPD), Umweltsenatorin Katrin Lompscher (Linke) und der Vorstand der Bäder-Betriebe eine Klimaschutzvereinbarung unterzeichnen. Darin sind konkrete Ziele zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes festgeschrieben. Bei deren Umsetzung helfen die sechs Millionen Euro, die die Bäder-Betriebe im Rahmen des Konjunkturpaketes II erhalten – vier Millionen für dieses, zwei Millionen fürs nächste Jahr. Damit würde die Thermik von Heizungs- und Lüftungsanlagen sowie die Gebäudedämmung optimiert, erklärte Lipinsky. „Die genauen Maßnahmen stimmen wir nun mit der Senatsverwaltung ab.“

Im Jahr 2007 startete das umfangreiche Bäder-Sanierungsprogramm, für das vom Land Berlin bis 2012 insgesamt 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Zusätzliche 12,5 Millionen Euro kommen aus Förderprogrammen des Bundes und der EU zur energetischen Modernisierung. Bis Ende 2011 sollen alle 37 Hallenbäder der Stadt saniert sein.

Lipinsky betonte, dass die Eintrittspreise in diesem Jahr nicht erhöht werden. In den kommenden Monaten werde aber ein neues Kassensystem eingeführt, mit dem sich die Auslastung der Standardbäder zu verschiedenen Tageszeiten ermitteln lässt. Bisher war das nur in drei Freizeitbädern möglich. Mit den Daten werde dann ein Tarifsystem entwickelt, das je nach Tageszeit und Aufenthaltsdauer unterschiedliche Eintrittspreise vorsieht, so Lipinsky. In diesem Jahr werde das neue Tarifsystem aber nicht umgesetzt.

Derzeit sind sanierungsbedingt noch die Schwimmhallen Fischerinsel in Mitte (bis Ende April), Helmut-Behrendt in Marzahn (bis September) und das Stadtbad Neukölln geschlossen. Dieses sollte ursprünglich am kommenden Montag wiedereröffnen. Jedoch ist die Erneuerung der Lüftungsanlagen noch nicht abgeschlossen, und die Abnahme durch das Gesundheitsamt steht noch aus. Die Wiedereröffnung ist nun zwischen dem 27. Februar und dem 2. März geplant. Am heutigen Eröffnungstag gilt in der Alten Halle (Krumme Straße 10) ein ermäßigter Eintrittspreis von 2 Euro. Auch Aqua-Fitness-Schnupperkurse werden angeboten. Geöffnet ist bis 22.30 Uhr.

Anna Corves

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