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Charlottenburg: Stuttgarter Platz als grüne Oase

Zehn Jahre lang wurde um einen Hochhausbau und neue Grünflächen am Stuttgarter Platz gestritten – jetzt hat die Auseinandersetzung ein Ende: In der Umgebung des S-Bahnhofs Charlottenburg entsteht bald ein Park.

Ende Oktober wollen die Deutsche Bahn AG und eine von ihr beauftragte Landschaftsbaufirma entlang der S- und Regionalbahntrasse mit „vorbereitenden Arbeiten“ beginnen. Die eigentliche Begrünung folgt laut einem Bahnsprecher ab Januar. Im Herbst 2010 soll die 12 000 Quadratmeter große Grünanlage fertig sein. Der Bezirk hat am Rande der künftigen Parks bereits damit begonnen, die Gehwege umzubauen.

Seit dem Sommer 1999 hatte die Bürgerinitiative Stuttgarter Platz gegen ein geplantes 19-stöckiges Hochhaus am S-Bahnhof gekämpft – mit Erfolg, denn später lehnte auch die Mehrheit der Bezirkspolitiker das Projekt ab. Stattdessen stimmten sich das Umweltamt und ein Planungsbüro mit den Anwohnern bei einigen Treffen und Rundgängen ab. „Es war ein Experiment, einen Teil der Entscheidungen in die Hand der Bürger zu legen“, sagt die Charlottenburg-Wilmersdorfer Umweltstadträtin Martina Schmiedhofer (Grüne).

Der Park entsteht als Ausgleichsmaßnahme für gefällte Bäume. Diese hatten bei der Verlagerung des S-Bahnhofs in Richtung Wilmersdorfer Straße weichen müssen, mit der die Bahn den Abstand zur Fußgängerzone verkürzte. Nach Bahnangaben kostet der Park rund 1,5 Millionen Euro. Zwei Jahre lang zahlt die Bahn auch die Grünpflege, danach übernimmt dies der Bezirk.

Südlich der Bahntrasse, an der Gervinusstraße, hat das Bezirksamt bereits vor einigen Monaten eine neue Grünfläche angelegt. Jetzt geht es um den Bereich auf der anderen Seite der Gleise – von der Ecke Wilmersdorfer Straße bis an die Windscheidstraße heran. Zahlreiche Parkplätze verschwinden ebenso wie die meisten Taxi-Halteplätze vor dem S-Bahnhof. Künftig können dort nur drei Taxen stehen, die übrigen Fahrer sollen auf einen Platz gegenüber ausweichen.

Unterbrochen wird die Grünanlage durch die verkehrsreiche Lewishamstraße. Außerdem plant ein privater Bauherr ein „Parkcafé“ mit Außengastronomie auf der Brache am Stuttgarter Platz 28 neben dem Bahnhof, die in den vorigen Jahren zum kleinen Birkenwäldchen geworden ist. Die Bürgerinitiative protestiert gegen einen „Biergarten“: Es gebe genügend Cafés und Restaurants in der Nachbarschaft. Die Anwohner befürchten starken Parksuchverkehr und Lärm, vor allem bei möglichen Veranstaltungen. Sie hatten auch frühere Pläne des Grundstückseigners für ein fünfstöckiges Wohn- und Geschäftshaus abgelehnt. Genehmigt ist das Parkcafé noch nicht.CD

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