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Berlin: Charlottenburg: Zoofenster geht nicht auf

Der geplante Bau des "Zoofenster"-Hochhauses durch arabische Investoren ist endgültig geplatzt. Am Dienstag vollzog der Dortmunder Getränkekonzern Brau und Brunnen die Annullierung des Kaufvertrags.

Der geplante Bau des "Zoofenster"-Hochhauses durch arabische Investoren ist endgültig geplatzt. Am Dienstag vollzog der Dortmunder Getränkekonzern Brau und Brunnen die Annullierung des Kaufvertrags. "Es ist alles rückabgewickelt, die Sache ist erledigt", sagte eine Sprecherin auf Anfrage. Der Erwerber "Trans Arab Support Services" aus Abu Dhabi war den Ende 1999 vereinbarten Preis von 75 Millionen Mark schuldig geblieben (wir berichteten).

"Jetzt bemühen wir uns um neue Investoren", teilte die Sprecherin mit. Ob schon Verhandlungen laufen, konnte sie nicht sagen. Dem Getränkekonzern ist nun schon zum zweiten Mal ein Käufer abhanden gekommen. Vor den Arabern hatte die deutsche Investorengruppe Dr. Ebertz und Partner das 118-Meter-Hochhaus mit einem "Raffles"-Luxushotel, Läden und Wohnungen bauen wollen. Das Unternehmen trat aber aus unbekannten Gründen vom Vertrag zurück. Mit der Firma aus Abu Dhabi hatte Brau und Brunnen zuletzt einen gerichtlichen Vergleich geschlossen, wonach die Kaufsumme bis Anfang April eingehen sollte. Insgesamt hätte das Hochhaus nach jüngsten Schätzungen 330 Millionen Mark gekostet.

Nun bleibt auf dem Gelände zwischen Kant-, Hardenberg- und Joachimstaler Straße auf unabsehbare Zeit die Ruine des früheren "Teppich-Kibek"-Geschäfts stehen. Nicht nur Bezirkspolitiker ärgern sich über den "Schandfleck" im Herzen der West-City. Die "Zoofenster"-Planungen reichen bis Anfang der 90er Jahre zurück. Erste Entwürfe stammten vom britischen Architekten Richard Rogers, später wurde der Frankfurter Architekt Christoph Mäckler beauftragt.

Das Gerüst mit Riesen-Werbepostern an den Resten des Kibek-Geschäfts soll nach dem Willen von Baustadtrat Alexander Straßmeir (CDU) nunmehr verschwinden. Er sagt, solche Reklame sei auf Baustellen erlaubt, nicht aber auf Brachen.

Fortschritte meldet derweil die Firma ITAG, die nebenan ein eigenes 118-Meter-Hochhaus namens "Focus" mit Büros und Geschäften plant. Dafür soll das "Schimmelpfeng-Haus" über der Kantstraße verschwinden. "Wir rechnen damit, Mitte des Jahres 2002 mit dem Bau beginnen zu können", hieß es. Derzeit läuft ein Bebauungsplanverfahren.

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