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Checkpoint Charlie: "Angebaggert", um zu "löhnen"

Schauspieler als Soldaten am Checkpoint Charlie und ein Foto für einen Euro: Rainer Klemke, Gedenkstättenreferent des Senats, kritisiert diese Touristenattraktion als "historische Fälschung". Es soll außerdem Beschwerden von Touristen geben, die sich von den vermeintlichen Soldaten belästigt fühlen.

Der Gedenkstättenreferent des Senats, Rainer Klemke, hat eine zunehmende Belästigung von Touristen durch Schauspieler in historischen Uniformen am Checkpoint Charlie beklagt. Es gebe immer mehr Beschwerden von Gästen aus dem In- und Ausland, dass sie an dem ehemaligen innerstädtischen Grenzübergang "angebaggert" würden, sagte Klemke am Montag in Berlin wenige Tage vor dem 47. Jahrestag des Mauerbaus. Es könne nicht sein, dass keiner diesen öffentlichen Ort fotografieren dürfe, ohne zu "löhnen".

Klemke warf den Darstellern zudem eine "historische Fälschung" vor, wenn sie in Uniformen der DDR-Volkspolizei oder der russischen Armee am Checkpoint Charlie posierten. Diese Kräfte hätten dort nicht Dienst getan. Der Gedenkstättenreferent fügte hinzu, der Senat befinde sich in einem "harschen Briefwechsel" mit dem zuständigen Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg. Wirtschaftsstadtrat Peter Beckers (SPD) vertrete in dieser Frage aber eine andere Auffassung.

Klemke forderte das Bezirksamt auf, sich am Vorgehen des Bezirks Mitte zu orientieren. Dieser habe dafür gesorgt, dass Touristen am Brandenburger Tor nicht mehr durch posierende Schauspieler belästigt würden. (nal/ddp)

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